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"Up to nothing" – Vorpremiere

Geschichten und Mythen der Gegenkulturen in Salzburg. Dokumentarfilm von Hermann Peseckas, Piet Six und Markus Grüner-Musil. Eine Koproduktion mit studio west.

ARGE film 30 Jahre ARGE Rainberg

Anfang der 80er Jahre war Salzburg im Umbruch. Engagierte und gesellschaftspolitisch motivierte Menschen wollten diese Stadt nachhaltig verändern und sie zu einer Stadt machen, die auch ihren Bedürfnissen Raum zur Entfaltung geben konnte. Diese Menschen erlebten Salzburg als einen konservativ geprägten Ort, dessen kulturelle Identität fast ausschließlich von Karajans Festspiele dominiert wurde. Raum für Anderes war nicht vorhanden, nicht geplant und nicht erwünscht. Gegen diese Haltung entwickelte sich Widerstand.

Eine lose Bewegung entstand, die unterschiedliche Strömungen und Lebensmodelle in sich aufnahm, vereinte und auch wieder trennte. Diese Szene entwickelte sich im studentischen Milieu, sie traf sich in einigen wenigen autonomen Orten, um sich zu organisieren und sie nutzte den öffentlichen Raum, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Anfang der 80er führten „bunte Demos“ an die Tore der Festspiele und die Bewegung erkämpfte sich ihre ersten Zugeständnisse – und damit begannen auch die Konflikte innerhalb der Bewegung, über Ziele und Forderungen, über Zugeständnisse, Kompromisse und politische Vereinnahmung. Die daraus resultierenden Entwicklungen sind die Grundlage einer Kulturlandschaft in Salzburg wie sie heute existiert.
Daher ist die Geschichte dieser Bewegung mehr als eine abgeschlossene Randbemerkung der Salzburger Stadtgeschichte, sie ist mehr als eine Bestandsaufnahme eines kulturell/politischen Zeitgeistes.

„nothing“ stand am Fuße der Wendeltreppe des Jugendkulturzentrum „Gegenlicht“, das im ersten Stock eines Gebäudes in der Griesgasse beheimatet war. Dieser einfache Wegweiser ist symbolisch für eine Bewegung, die vor allem ein Gefühl der Freiheit und der Selbstbestimmung in sich trug. Es geht aufwärts, aber ohne Ziel. Aufbruch ist wichtiger als Ankommen.

Die filmische Dokumentation „Up to nothing“ erzählt die Geschichten dieser Bewegung mit den originalen Videodokumenten und durch Interviews und Porträts der damaligen ProtagonistInnen in ihrem jetzigen Lebensumfeld. Die Dokumentation versucht dabei herauszufinden, welche Ideen und Aktionen diese Menschen in ihrem Engagement bewegt haben, welche idealistischen und pragmatischen Motive für ihr Handeln existierten und welche Rolle das damals Erlebte heute für sie hat.

Der Geist der Freiheit weht durch die Geschichten dieser Bewegung, oftmals auch wird die persönliche Faszination zum Gründungsmythos einer gemeinsamen Initiative, die es vielleicht in dieser Form gar nicht gegeben hat.
„Up to nothing“ versucht auch zu zeigen, dass die Eigendynamik einer Bewegung nicht zu steuern ist, dass die Richtung unklar sein muss, da die Klarheit über eine Richtung oftmals das Ende einer Bewegung ist.
Ausgangspunkt dieser Initiative waren große Wohngemeinschaften, Freundschaften wurden geschlossen, der Begriff des „Lebensmodells“ war für viele ProtagonistInnen ebenso wichtig wie andere für Gerechtigkeit in Lateinamerika eintreten und wieder andere gegen den NATO-Doppelbeschluss protestieren. Anti-Atomkraft, Feminismus, Antifaschismus, freie Liebe, Befreiungstheologie und vieles mehr vereinte sich bei Theateraufführungen, Dia- Wochenschauen, nächtlichen Flugblattaktionen, übermalten Ortsschildern, ausgerissenen Blumen im Mirabellgarten, Punkkonzerten oder eben vor dem Festspielhaus. Wurden Sie schon einmal mit einer Klobürste von einem Priester gesegnet? Dann haben Sie damals etwas versäumt.

1981, also vor gut 30 Jahren, wurde der Verein „Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rainberg“ gegründet. Dieser Zusammenschluss war eine der konkretesten Organisationsformen innerhalb der Bewegung. Ein weitläufiges Areal am Fuße Salzburgs südlichstem Stadtberg war die Manifestation einer Sehnsucht, die sich nie erfüllen sollte. Doch einige der Ideen wurden weiter betrieben, verstreut über die Stadt, heute sind es Kulturhäuser und Vereine und artikulierten sich durch Initiativen und KünstlerInnen.

„Up to nothing“ ist nicht zuletzt auch eine Aufarbeitung der eigenen Identität und der ARGEkultur.

Eine Koproduktion von studio west und ARGEkultur, u.a. mit Silvia Kronberger, Geri Trübswasser, Michael Bilic, Bernie Rothschädl, Gerald Gröchenig, Bernhard Handlbauer, Paul Donner, Fredl Aichinger, Josef Reschen, Gerhard Buchleitner, Othmar Behr, Hannes Eichmann, Christian Sattlecker, Alexander Mänhardt, Gottfried Schmuck.

30 Jahre ARGE Rainberg

Im November 1981, also vor gut 30 Jahren, wurde der Verein „ARGE Rainberg“ gegründet. Ein weitläufiges Areal am Fuße Salzburgs südlichstem Stadtberg war die Manifestation einer Sehnsucht, die sich nie erfüllen sollte.
Doch einige der Ideen wurden weiter betrieben, verstreut über die Stadt, manifestierten sich in Kulturhäusern und Vereinen, und artikulierten sich durch Initiativen und KünstlerInnen. Nicht zuletzt ist diese die Suche nach einer kulturellen Identität abseits der Festspiele auch der Ursprung der ARGEkultur. Wir feiern diesen Anlass mit einem rauschenden Konzertabend, reflektieren Anspruch und Wirklichkeit von alternativer Politik, und werfen einen Blick in die alternative Vergangenheit dieser Stadt.

Programm

Donnerstag, 26.05.2011, 20:00 Uhr Jutta Ditfurth
Freitag, 27.05.2011, 20:00 Uhr Filmpremiere „Up to nothing“
Samstag, 28.05.2011, 20:00 Uhr Das Fest mit Clara Luzia, Costo Rico (E)