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The Gun Club

Hot Animal Machine
Mein Vater ist Baptist und hat mir gegenüber die entsprechenden Regeln betont. Den Teufel lernte ich aus der Sicht der Baptisten kennen, obwohl mich meine Mutter katholisch erzogen hat. Es ist schwer, diese Erziehung zu überwinden, denn man hat dir beigebracht, daß du dir nicht selber gehörst. Und genau das gibt einem dieses Killer-on-the-road-Gefühl, wie es Jim Morrison ausgedrückt hat. Und wie es auch die meisten Country- und Bluesstücke tun.

Die Geschichte des Gun Club beginnt 1979 in Los Angeles, als ein gewisser Jeffrey Lee Pierce die Band Creeping Ritual gründet, die kurz darauf in The Gun Club umgetauft wird. Punk war geade passiert, und wenn man nicht gerade in der ersten Reihe eines Blondie-Gigs ausflippte, hing man in dunklen Clubs ab, wo Bands wie Suicide oder The Cramps ihre durchgeknallten Rockabilly-Mutationen spielten.

Jeffrey Lee leckte Blut, faßte sich ein Herz, eine Gitarre, die Bibel, verkaufte seine Seele an den Teufel und erschuf die schleppendste Swamp-Blues-Musik jenseits des Cajun-County und eines Dr. John. Seltsame, einmal im Sumpf versinkende, dann wieder mit einem Höllentempo in alle Richtungen hetzende Meisterwerke. Auf den epochalen Gun Club-LPs Fire Of Love (81), Miami (82) und Las Vegas Story (84) stößt man andauernd auf Nummern, die an den verrückten Wanderprediger aus Charles Laughtons Film Night Of The Hunter erinnern, der zwischen den Knöcheln seiner rechten Hand das Wort LOVE und zwischen den Knöcheln seiner linken das Wort HATE tätowiert hat.

1984 löst sich die Band kurzzeitig auf. Jeffrey Lee erkundet John Coltrane und Jimi Hendrix, unternimmt viele, erst Anfang 90 mit Erfolg gekrönte Versuche vom Alkohol wegzukommen und zieht inklusive Band nach London. Mit Mother Juno beginnt 87 ein mit fantastischen Livekonzerten begleitetes Gun Club Comeback, welches der Band nun auch endlich die längst verdiente Anerkennung in Amerika bringt. Die zum Zeitpunkt des Arge-Konzertes (Mai 93) gerade erschienene CD heißt Lucky Jim.

Jeffrey Lee fiel während eines Besuchs bei seinem Vater im März 1996 in ein Koma und starb eine Woche später am 31. März 1996.

Fingerprints Vol.1 Songs

Live aufgenommen am 25. Mai 1993