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ARGEkultur • 05.11.2016 • Daniela Gmachl

Gemeinwohl ist geil

Editorial der Kaufmännischen Geschäftsführung

Das Land Bhutan erstellt jährliche Evaluierungen zum Glück seiner EinwohnerInnen. Das Bruttonationalprodukt wird dabei durch das Bruttonationalglück ersetzt. Das klingt wie eine Utopie, ist aber real. Und es bedeutet, dass der Mensch im Fokus steht – und nicht seine materielle Wertschöpfung. So betrachtet: Ist ein Wirtschaftssystem wie die Gemeinwohlökonomie, das sich am Wohle der Menschen und der Umwelt orientiert, überhaupt möglich? Oder eine Utopie? Eine gesellschaftlich relevante Fragestellung. Und wer, wenn nicht ein Kulturbetrieb, ist die perfekte Projektionsfläche für eine solche Utopie.

 

Die ARGEkultur hat aktuell ihre erste Gemeinwohlbilanz erstellt – gemeinsam mit einer Gruppe weiterer engagierter UnternehmerInnen. Gemeinwohlökonomie basiert auf der Literatur von Christian Felber und ist ein Denk- und Wirtschaftsmodell, das eine Alternative zum klassisch kapitalistischen Modell der Gewinnmaximierung aufzeigt. Die resultierende Gemeinwohlbilanz misst dabei den Beitrag und den Fortschritt zur Gemeinwohlökonomie als unternehmerischen Erfolg.

 

In dieser Bilanzierung wird anhand einer festgelegten Matrix nach unterschiedlichen Berührungsgruppen – z. B. GeldgeberInnen oder dem gesellschaftlichen Umfeld – sowie Werten wie z. B. Menschenwürde, ökologischer Nachhaltigkeit oder Mitbestimmung & Transparenz nach insgesamt 51 Indikatoren bewertet.

 

Unsere Motivation für die Erstellung einer Gemeinwohlbilanz war es einerseits, das Unternehmen ARGEkultur einmal unter völlig anderen Kriterien zu durchleuchten. Wesentliche Werte haben sich so bestätigt – Regionalität, Transparenz, Verantwortung gegenüber unseren MitarbeiterInnen, ein fairer Umgang mit LieferantInnen bzw. KundInnen und v. a. ein bewusstes Handeln in Interaktion mit der Gesellschaft. Parallel dazu sind neue Zielsetzungen am Entstehen – etwa im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit.

 

Andererseits war die Erstellung der Gemeinwohlbilanz für uns ein ganz konkretes Erarbeiten eines anderen, nicht kapitalistischen Wirtschaftsmodells. Und zwar ganz praktisch, greif- und messbar.

 

Wir sind aktuell das erste Kulturunternehmen in Österreich, das eine Gemeinwohlbilanz erstellt hat und wir haben eine sehr gute Bewertung erhalten. Wir tragen also mit unserem Handeln messbar zum Gemeinwohl bei. Ein für uns unschätzbarer Wert.

 

Daniela Gmachl,

Kaufmännische Geschäftsführerin

© Daniela Gmachl