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„Kampf des Negers und der Hunde“ von Bernard-Marie Koltès am 24.2.2016 um 19:30 Uhr
Foto (c) kristo74/fotolia.com

„Kampf des Negers und der Hunde“ von Bernard-Marie Koltès

Moderner Klassiker über fest verwurzelte menschliche Ängste. Regie: Petra Schönwald.

ARGE theater Koveranstaltung mit Petra Schönwald

Irgendwo in Westafrika: Ein Schwarzer namens Alboury gelangt ins umzäunte Lager der Weißen, um dort den Leichnam seines ermordeten Bruders einzufordern. Vom Mord an einem schwarzen Arbeiter will jedoch dort keiner mehr wissen: Baustellenleiter Horn versucht den Eindringling zu vertrösten, Ingenieur Cal möchte ihn am liebsten verjagen. Mit Alboury dringt eine reale Gefahr in die Welt der Weißen – er wird zur Bedrohung ihrer „Safety-Zone“... Mit Theo Helm, Elisabeth Nelhiebel, Abdirizak Ali Nuur und Benedikt Vyplel.

Koltès moderner Klassiker „Kampf des Negers und der Hunde“ ist ein Stück über die fest verwurzelte Angst in uns. Angst vor dem Fremden, Angst vor Veränderungen, Angst vor den Folgen des eigenen (Nicht-) Handelns. „Afrika“ wird zur Metapher dieser dunklen Bedrohung des Gesicherten; sie lauert jenseits des Stacheldrahts. Der eigentliche Kampf verläuft nicht zwischen Weiß und Schwarz, sondern zwischen Vorstellung und Wirklichkeit.

  • „Kampf des Negers und der Hunde“
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Fotos (c) Mike Größinger

Zur Inszenierung

Die Inszenierung versteht sich als eine künstlerische Auseinandersetzung mit der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage im Spannungsfeld zwischen den Folgen wirtschaftlicher Globalisierung auf der einen und dem Aufkommen neuer nationalistischer Tendenzen auf der anderen Seite. Ausgangspunkt dafür ist ein Text, der heute, über 30 Jahre nach seinem Erscheinen, brisanter ist denn je. Koltès Stück (UA 1981) entstand zu Beginn einer weltwirtschaftlichen Veränderung, mit deren Auswirkungen wir momentan akut konfrontiert sind. Das, was sich bei ihm „irgendwo in Afrika“ anbahnte, steht nun im wahrsten Sinn des Wortes vor der eigenen Tür. Damit erfüllt sich, was der Autor bereits zu Lebzeiten enigmatisch prophezeite: „Afrika ist überall“.
Das Lager der Weißen zeigt sich demzufolge nicht nur als eine bestimmte Siedlung eines französischen Unternehmens in Westafrika, sondern gleichzeitig auch als vermeintlich sichere „Wohlfühlzone“ weißer Menschen, umgeben und geschützt von Stacheldraht. Dieser gegenüber versteht sich „Afrika“ als das unsichere Außen: die Bedrohung, das Dunkle, das unberechenbare Fremde. Gleichzeitig aber ist das „Lager“ auch immer der Ort der Ausweglosigkeit. Ausweglos, weil die Figuren keine Orientierungspunkte mehr außerhalb der eigenen „Firma“ wahrnehmen können.

  • Schauspiel Theo Helm, Elisabeth Nelhiebel, Abdirizak Ali Nuur, Benedikt Vyplel
  • Sounddesgin Christopher Biribauer
  • Regie Petra Schönwald

Teaser

Weitere Teaser unter www.youtube.com/channel/UCtpLyhJ9K7c8UmhsEqR8dqg