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ARGEkultur • 09.11.2020 • Sebastian Linz, ARGEkultur

Editorial Winter 2020/21

Liebe Zuschauer*innen,

‚Neue Reality’ war das Motto des vergangenen Monatsfolders. Doch wann – und ob – wieder zur alten Realität zurückgekehrt werden kann, ist ungewiss. Bis auf weiteres geht die neue Realität in die Verlängerung. Höchste Zeit also, sich auf eine möglicherweise dauerhaft veränderte Situation – ‚Neue Reality, continued’ – einzustellen.

Das haben wir in den letzten Monaten getan, teilweise sogar mit Ihrer Hilfe. Und Maßnahmen ergriffen, um die ARGEkultur auch weiterhin als offenen und attraktiven Kulturort zu erhalten. Zum Beispiel: Mit unserem neuen Sitzplatz-genauen Ticketing-System können Sie ab sofort Ihre Wunschplätze buchen. Zudem setzen wir zunehmend auf digitale Angebote: Manche Veranstaltungen können Sie auch als Stream kaufen und bequem von zuhause erleben.

Um Systemerhalt geht es aber auf der Bühne selbst – zum Beispiel in AUSTROPOPO. Mit SCHNALZEN hatten kollektiv KOLLINSKI 2019 ‚das Fremde’ dekonstruiert und performativ untersucht – und schon damals einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In ihrer neuesten Arbeit – feministische Performance, Kochshow und Musikrevue zugleich – suchen vier Frauen (wer sonst?) die ‚Systemerhalterin des Jahres’. Österreichische Küche, österreichische Werte, österreichische Musik und österreichische Tracht werden mit jeglicher Form von Sexismus und Gender-Ungleichheit verkocht – und wenn aufgetischt wird, stellt sich buchstäblich die Frage: Fressen oder gefressen werden?

Dass neben Fragen des Systemerhalts andere Themen nicht aus dem Blick geraten, dafür sorgt u.a. das MotzART FESTIVAL.
FACTS, FAKE & FUN sind die Stichworte, um das Verhältnis von Wahrheit und Satire in der post-faktischen Gegenwart zu beleuchten. Die 39. Ausgabe des Festivals widmet sich diesem Themenkomplex in sieben Kabarett-Abenden – investigativ, provokant und divers, allesamt Salzurg-Premieren –, im diskursiven MotzART SALON und in einer interaktiven Medienkunst-Installation. – Damit Sie gut in diese Wahrheits-Suche starten können, gibt es zum ersten Mal ein Zuschauer*innen-Frühstück vor Festival-Beginn. Und für’s große Ganze sorgt – auch eine Premiere – der MotzART-Festivalpass.

Bleiben Sie uns erhalten – und lassen Sie uns nicht nur gut durch diese Zeit kommen, sondern gemeinsam in der neuen Realität ankommen.

Ihr Sebastian Linz

© Sebastian Linz, ARGEkultur