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10 Jahre cieLaroque/helene weinzierl: "[no' konsept]" – Premiere & "TROPEA – couch potatoes' paradise"

2 Tanz-, Theater- und Videoproduktionen. Koproduktion mit KosmosTheater Wien.

ARGE tanz

Die österreichische Choreografin Helene Weinzierl gründete 1995 nach mehr als zehnjähriger Tätigkeit als Tänzerin die cieLaroque, mit der sie bei zahlreichen Festivals weltweit gastierte. Einige ihrer Produktionen kennzeichnen die Verbindung von Tanz und Schauspiel, andere widmen sich ausschließlich einer klaren und intensiven Bewegungssprache. In den letzten Jahren prägten spartenübergreifende Stücke und der Einsatz von Video die Arbeit der Kompanie. Ihre Produktionen wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet

Mit der neuen Produktion [no'konsept], eine improvisierte Theater- und Tanzproduktion, feiert cieLaroque/helene weinzierl 2005 das zehnjährige Jubiläum. 12 DarstellerInnen, die in den letzten 10 Jahren am Erfolg der Kompanie mitgewirkt haben, werden den Abend bestreiten.

TROPEA – couch potatoes' paradise, eine Tanz- und Videoproduktion steht am Programm für den zweiten Teil des Abends. Die Produktion wurde zuletzt vor ca. 2 Monaten für den Amnesty International Award for the Art in Edinburgh nominiert. Dort gastierte die Kompanie mit der Produktion einen ganzen Monat lang, ehe sie nach Dublin und schließlich in den Linzer Posthof weiter zog. Tropea war heuer u.a. auch noch in Wien, St. Pölten, Bonn und Kalisz (Polen) zu sehen, weitere Produktionen der cieLaroque/helene weinzierl darüber hinaus in Prag, Kaunas (Litauen), Gran Canaria, Teneriffa, München, Krumau (Cz) und Ljubljana.

eine Koproduktion von KosmosTheater Wien und cieLaroque / helene weinzierl

  • Cast [no'konsept]
  • Konzept, Regie und Choreografie Helene Weinzierl in Zusammenarbeit mit Karsten Rühl, Giordana Pascucci, Robert Tirpák und dem Ensemble: Erich Rudolf, Helena Arenbergerova, Iris Heitzinger, Lisa Hinterreithner, Lisbeth Ebner-Haid, Marion Hackl, Honza Malík, Petr Opavský, Vlado Soltýs
  • Texte Karsten Rühl und Bodo Hell
  • Musik Kynos Kutis
  • Licht Albert Haderer
  • Video Petra Hinterberger
  • Fotos Peter Huber
  • Cast TROPEA
  • Tanz Helena Arenbergerova, Erich Rudolf, Honza Malík, Petr Opavský
  • Schauspiel/Video Lisbeth Ebner-Haid, Vitus Zeplichal
  • Musik Kynos Kutis
  • Videoanimation Petra Hinterberger, Markus Huber
  • Licht Albert Haderer
Wir machen Kunst, weil wir noch nicht gestorben sind. Und wir sterben nicht, weil wir Kunst machen. Wir sind sehr glücklich, weil wir seit 10 Jahren Kunst machen und noch nicht gestorben sind. Und warum sind wir noch nicht gestorben? Weil wir Kunst machen.
Karsten Rühl
Intelligenter und sensibler Tanz als Resultat harter und kreativer Arbeit der Tänzer und aufmerksamer Anleitung einer Choreografin, die sich offensichtlich nicht mehr mit perfekten Schritten zufrieden gibt, sondern weiter geht und in die kritische Rolle schlüpft, die manche KünstlerInnen heute im Vorantreiben einer besseren Gesellschaft spielen.
Patrizia Tombesi, New York, TanzAffiche, 2000
Ein Paar sitzt auf der Couch und sieht fern. Das sieht der Zuschauer der neuen Produktion der „cieLaroque“ von Helene Weinzierl auf dem Videoscreen. Davor sieht er (fabelhafte) TänzerInnen, die so tun, als wären sie das Fernsehprogramm. Was einige Virtuosität erfordert, da die (virtuellen) „Fernseher“ auf der Couch beständig durch die Programme zappen. Da heißt es, schnell zu sein und ständig auf dem Sprung: vom Fußballfeld direkt zur Talkshow und weiter in die Soap Opera. Ein einziger Tänzer kann sogar (von hinten) Ronaldo in Rot und gleichzeitig (von vorne) sein Gegner in Blau sein. Sehr witzig ist auch, wie die leibhaftigen Bewegungskünstler auf der Bühne einen Film synchronisieren, der auf dem Videoscreen nur als Text zu sehen ist. Helene Weinzierl gebührt ein „Oscar“ für ihre Neuerfindung: nach der Unter- und der Übertitelung gibt es hier die Hintertitelung. Glänzend ist, wie Schein- und Sein- Welt perfekt synchronisiert erscheinen. Gelegentlich schläft das Paar auf dem Video richtig ein. Dann läuft natürlich gerade ein Kulturprogramm. Und am Ende gibt es eine anarchische Zimmerschlacht.
Salzburg, SN vom 6.11.2004, Karl Harb