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Scott Matthew am 29.4.2015 um 20:30 Uhr
Foto (c) Michael Mann

Scott Matthew

„This here defeat“ Tour 2015

ARGE konzert

Er macht Leid zu Lied. Er entkleidet sein Inneres. Die Intensität seines Gesangs ist greifbar. Scott Matthew ist ein meisterhafter Songschreiber, dessen hochemotionale Lieder singulär aus der Masse herausragen. Im März 2015 erscheint nun sein fünftes Studioalbum „This here defeat“ mit zehn neuen Scott Matthew Songs, die in Lissabon aufgenommen wurden.

A burning effigy of you and me, it's something that we used to be. Mit diesen zwei Zeilen beginnt die neue Platte von Scott Matthew, der vom Herbeisehnen und Verschwinden der Liebe singen kann wie kaum jemand sonst.

Dieses Album ist ein schöner Abzweig von dem, was ich vorher gemacht habe, sagt Scott, ohne dass es etwas völlig Neues wäre. Es ist eher eine Erweiterung dessen, was ich vorher gemacht habe – aber es ist anders.
Womöglich sind die ersten Stücke dunkler und zugleich getragener als frühere von Scott – ungebrochener, elegischer. Bis dann das Titellied beinahe wie ein plötzlicher Regenbogen am Himmel erscheint, ein klassischer Popsong, weich und federleicht instrumentiert, aber mit Lyrics, die zugleich traurig und humorvoll sind: „This here defeat“ ist ein Song über einen Ex-Geliebten, dem der Erzähler nicht mal mehr einen Song widmen mag. Ein perfekt paradoxes Lied also, das es dem Text nach gar nicht geben dürfte – ein Auf-Nimmer-Wiedersehen des Songwriters, eben keine Niederlage, wie der Titel einzugestehen scheint, sondern ein Triumph des Getäuschten in der Musik.

Ein Lied, sagt Scott, repräsentiert einen Moment. Aber es ist nicht DER Moment, es ist nur ein Moment. Dann erreicht das Lied die Zuhörer, und es wird DER Moment daraus. Deshalb habe ich überhaupt einmal begonnen, Songs zu schreiben, ich dachte: Ich will Menschen zurückgeben, was sie mir gegeben haben – damit sie ihre Geschichten in einem Song wiedererkennen.
Wer Scott Matthew bereits live erlebt hat, ist seltsam ergriffen. Er lässt die HörerInnen teilhaben, teilnehmen, Teil werden. Er berührt.

  • Gesang, Gitarre, Ukulele, Mundharmonika Scott Matthew
  • Piano, Background Gesang Gary Langol
  • Gitarre, Mundharmonika, Background Gesang Juergen Stark
  • Cello, Background Gesang Sam Taylor
Scott Matthew haucht die Lieder, verwendet karge Arrangements – oft nur mit Gitarre, Klavier oder einem Cello als Farbe – und lässt sich in die Melodien und Texte fallen. Die Wucht der Originale wird eingedampft auf ein Minimum der Opulenz, das Matthew wiederum zum Leuchten bringt.
Stereoplay
Und er singt mit einer Stimme, die aus einer anderen Welt zu stammen scheint. Sie erinnert an andere große Meister ihres Fachs: an Jeff Buckley, Nick Drake etwa, an Tim Hardin oder Rufus Wainwright und an Bonnie Prince Billy oder Elvis Costello. Berückend schlicht und meist tieftraurig kommen die Songs daher.
Wiesbadener Kurier
Und wenn sie nicht wie für ihn geschrieben sind, die Lieder anderer, dann macht er sie zu seinen. Mit Haut und Haar. Würde man sie zum ersten Mal hören, wäre man überzeugt, sie könnten unmöglich anders klingen (manchmal ja ganz anders). So nackt und gleichzeitig seelenvoll, so konzentriert und gleichzeitig ausschweifend trägt er sie vor.
Frankfurter Rundschau