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10.07.2008 • Thomas Gruber, DrehPunktKultur

Viel mehr als nur "streetstyle" und "breakdance"

Spritzig, rasant, schräg, originell, abwechslungsreich, amüsant: Silke Grabinger zog am Mittwoch (9.7.) in der ARGEkultur alle Register ihres Könnens.

In der Choreographie "slick" des Salzburgers(!) Roderich Madl bietet Silke Grabinger eine Multimediaperformance, die einen erholsamen Gegenpol zu den bisher eher kopflastigen Produktionen von zum Beispiel De Keersmaker oder The Forsythe Company darstellt. Und das, ohne im Geringsten oberflächlich zu sein.

Breakdance war es jedenfalls nicht, oder zumindest nur in ganz kurzen Abschnitten. Silke Grabinger zeigt uns in sehr poetischen Bildern real getanzt oder, kunstkörperlich als Videos, ihren Videos (Videoinstallation Roderich Madl, Clemens Leuscher), oder - meistens - in Kombination aller Medien, das Leben. Ihr Leben? Einen Ausschnitt wenigstens. Im Dialog mit ihrem alter ego führt sie uns (ihre?) Gespaltenheit vor, witzig im Dialog, slapsstickartig in der Pantomime, voll Sehnsucht seltener auch verzweifelt, immer mit einem Augenzwinkern. Es sind einmal ihre projizierten Beine, deren Eigenleben der realen Silke Grabinger alle Verfolgungskunst abverlangt, dann ihr verselbständigter Kopf, überdimensional liegend, der partout die vorformulierten Sätze nicht nachsprechen will.

Drei simple Tische sind abwechselnd Projektionsfläche, Behausung, Tanzfläche und Schutz. Kongenial ergänzt wird die Künstlerin durch die Beatboxcrew "Massive Beats", eine erstaunlich universelle österreichische Gruppe dreier richtig schnuckeliger junger Männer, die nebenbei bemerkt, nicht nur "beatboxen" sondern auch "pantomimieren". Grandios ihr Spiel mit blond perückten Köpfen, mit ihren Händen und ihren Körpern.

Silke Grabinger, eine gebürtige Welserin, lebt in Las Vegas, ist international tätig und arbeitet mit unterschiedlichen Choreographen, so auch mit dem Kanadier Dave St. Pierre, dessen Arbeit am Sonntag im Rahmen der Sommerszene 08 zu sehen sein wird.

© Thomas Gruber, DrehPunktKultur

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