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ARGEkultur • 06.08.2019 • Sebastian Linz, ARGEkultur

Editorial Herbst 2019

Liebe Zuschauer*innen,

normalerweise schreibt sich so ein Editorial fast von alleine – diesmal weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. So viel Programm, so viele Themen, Formate, Menschen! So viel Verschiedenes!

Ein Versuch: „Unsere Gesellschaft ist eine plurale Versammlung, in der viele unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Das Miteinander in einer Demokratie muss täglich neu verhandelt werden: Es geht um alle, um jede*n Einzelne*n als Wesen der vielen Möglichkeiten. Wir begreifen Kunst und Kultur und ihre Einrichtungen als offene Räume – Räume, die Vielfalt und Mehrdeutigkeit erfahrbar machen.“ – So steht es in der ERKLÄRUNG DER VIELEN, welche die ARGEkultur – wie sehr viele Kultureinrichtungen in Österreich – in diesem Jahr unterzeichnet hat (www.dievielen.at).

Nichts verdeutlicht diesen Anspruch besser als das aktuelle Herbstprogramm. So zeigen wir zum Beispiel ganze fünf Theater- und Performance-Produktionen von Salzburger Künstler*innen, darunter die Performative Installation YOUTOPOLY der Mozarteums-Absolventin Carmen Schwarz, in der die (pro Vorstellung nur acht) Zuschauer*innen zu Figuren auf einem großen Spielbrett werden. – Dazu kommt im Oktober das tanz_house FESTIVAL, zu dem wir diesmal die wunderbar merkwürdige Solo-Performance ANNIKA DOES SWANLAKE der finnischen Gruppe Oblivia beisteuern, mit der wir nächstes Jahr eine große Koproduktion machen werden. Nicht zu schweigen von den Performances im OPEN MIND FESTIVAL: Die MOTHERS OF STEEL Agata Siniarska und Mădălina Dan heulen sich sehr vergnüglich die Seele aus dem Leib; und das radikale Dokumentar-Trash-Theater des (bislang mit Ausnahme Österreichs) europaweit tourenden Kollektivs Markus&Markus beschäftigt sich in IBSEN: GESPENSTER auf die denkbar konsequenteste Weise mit dem Sterben.

Überhaupt das OPEN MIND Festival, mit dem wir die Abschieds- und Krisennarrative der Gegenwart untersuchen werden – BYE BYE EVERYTHING? – und das wie immer Kristallisationspunkt unseres vielseitigen Schaffens ist. Wir beginnen das Festival mit einem Konzert der Band Get Well Soon‚ deren großes pop-sinfonisches Album THE HORROR alle Themen des Festivals wie in einem Brennglas auf ihren emotionalsten Punkt, nämlich den der Angst, bündelt. Um dann nach intensiver inhaltlicher und interdisziplinärer Auseinandersetzung – Harald Welzer! Fridays for Future! – die Angst hinter uns zu lassen und das Festival mit fröhlicher Karaoke zu beschließen.

Denken, diskutieren, reflektieren, sehen, hören, tanzen, singen Sie mit! Werfen Sie sich lustvoll hinein in die Vielfalt!

Ihr Sebastian Linz

© Sebastian Linz, ARGEkultur