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ARGEkultur • 10.08.2020 • Sebastian Linz, ARGEkultur

Editorial Herbst 2020

Liebe Zuschauer*innen,

eigentlich muss nicht mehr viel gesagt werden zu den vergangenen Monaten. Dass es eine schwierige Zeit war, wissen Sie. Ich hoffe, Sie haben die Krise bis hierher gut gemeistert und sind gesund und wohlbehalten durch die Pandemie gekommen.

Corona hatte und hat direkte Auswirkungen auch auf unsere Arbeit. Die Realität in der ARGEkultur ist ein Stück weit eine andere geworden. Sie werden das sehen, wenn Sie uns ab September wieder besuchen: Hygienevorschriften, Abstandsregeln, weniger Zuschauer*innen. Aber auch das Programm selbst hat sich verändert: Einiges mussten wir leider verschieben – aber ansonsten haben wir uns bemüht, dass die Dinge, die wir seit langem geplant haben, auch wirklich stattfinden. Viele Veranstaltungen gibt es daher (manchmal in leicht verkürzter Form) doppelt oder vierfach vor jeweils verkleinertem Publikum, manchmal an zwei aufeinander folgenden Tagen, manchmal direkt hintereinander. Eine ziemliche tour de force – aber gemeinsam mit den Künstler*innen haben wir uns ins Zeug gelegt, um möglich zu machen, was im Zeichen der neuen Corona-Realität eben möglich ist.

Um Realität geht es auch in unserem stART-Projekt CORPUS – STADT, das im September als klangliche Intervention im Stadtraum auftauchen wird. Die Komponisten Marco Döttlinger und Alexander Bauer haben in den Stadtbezirken Salzburgs ortsspezifische Klänge, scheinbar musikferne Geräusche und menschliche Stimmen aufgenommen und in Verbindung mit den Musiker*innen des œnm gesetzt. Die vier so entstandenen Kompositionen bringen nun die Altstadt in Resonanz: Im Zentrum erklingt die meist überhörte klangliche Realität der städtischen Peripherie. Wo und wann Sie CORPUS – STADT – eher flashmob als Konzert – erleben können, verraten wir Ihnen erst kurz vorher: auf Facebook und Instagram unter #findcorpusstadt.
Und auch unser diesjähriges OPEN MIND Festival wirft den Blick auf die Realität. WEM GEHÖRT DIE WELT? fragt nach dem Komplex von Besitz, Macht und Hegemonie, bearbeitet die Felder Ökologie, Ökonomie und (Post-)Kolonialismus und macht zwischen Theater-Performances, Konzerten, Diskussionen und Lesungen Lust auf die Komplexität der Gegenwart. Und da zu dieser Gegenwart nun auch vermehrt der digitale Raum gehört, gibt es – z.B. mit unserem neuen Online-Festivalpass – nahezu das ganze Festival als Stream dorthin, wo Sie gerade sind.

In der ARGEkultur, im öffentlichen Stadtraum, im Netz – wo man auch hinsieht: eine neue Realität. Eine, der es aber ins Auge zu sehen und die es aktiv und kreativ zu gestalten gilt. Wir freuen uns, wenn Sie dabei mitmachen ...

Ihr Sebastian Linz

© Sebastian Linz, ARGEkultur