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Presse • 14.12.2010 • APA

"MotzArt": Kleinkünstler der Oberliga

Das 29. Kabarettfestival "MotzArt" in der Salzburger ARGEkultur wartet von 29. Jänner bis 6. Februar 2011 mit neun der besten Namen des Genres auf: So werden Erwin Steinhauer, Alfred Dorfer, Andreas Rebers und Georg Kreisler & Barbara Peters ihre Programme erstmals in Salzburg zeigen.

Die Vorstellungen von Robert Griess, Michael Quast & Sabine Fischmann, Luise Kinseher, Michael Altinger sowie Volker Klüpfel & Michael Kobr waren in Österreich noch nie zu sehen.

Es ist das erste "MotzArt"-Festival seit 1983, das ohne seine prägende Figur und Gründer Christian Wallner zustande gekommen ist. Wallner ist im vergangenen März seiner Krebserkrankung erlegen. ARGE-Chef Markus Grüner-Musil hat im Sinne seines ehemaligen Partners versucht, formale Vielfalt in seine "Unterhaltung mit Haltung" einzuflechten. So finden sich eine theatralisch-inszenierte Lesung, eine Comic-Lesung, viel politisches Kabarett sowie ein Musikkabarett im Programm.

Erwin Steinhauer liest aus Gerhard Haderers Comic "Moff", und Alfred Dorfer, der im Jahr 2011 auf Einladung der ARGEkultur insgesamt fünfmal in Salzburg auftreten wird, zeigt eine Art Best-of unter dem Titel "bis jetzt". Rollenspiele im theatralischen Sinn verspricht "Geht's noch" von Robert Griess, während sich Michael Quast & Partnerin Sabine Fischmann nach ihrem Sensationsstück "Don Giovanni a trois" mit der "Fledermaus" beschäftigen werden.

Andreas Rebers konzentriert sich in "Der Gegenbesuch" auf Bildung, Religion und Integration, und Luise Kinseher steigt in "einfach reich" einfach aus und lebt fortan auf der Alm. Michael Altingers Programm heißt "Schöner Arsch", und den habe dieser herausragende Kabarettist wirklich, wie Grüner-Musil beteuerte. Der 88-jährige Georg Kreisler wird mit seiner Frau Barbara Peters eine szenische Lesung präsentieren, und zum Abschluss versprechen Volker Klüpfel und Michael Kobr eine "funkensprühende Mischung aus Krimi und Kabarett".

Erstmals hat die ARGEkultur mehrere verschiedene Abos aufgelegt. Mit dem 250 Euro teuren Gesamt-Abo können alle neun MotzArt-Veranstaltungen und alle weiteren 15 Kabarettveranstaltungen während des Jahres besucht werden. Insgesamt sind bereits die Hälfte der 100 aufgelegten Abos verkauft.

"Die meisten der guten Nachwuchs-Kabarettisten kommen aus Deutschland, in Österreich sieht es dürftig aus mit jungen, interessanten Leuten", argumentierte Grüner-Musil heute, beim "MotzArt"-Pressegespräch. "Das junge Wiener Kabarett ist im Moment trivial und harmlos, keine Ahnung, warum bei uns niemand mehr Lust auf pointierte Scharfzüngigkeit zu haben scheint", so Grüner-Musil, der zudem das mangelnde Engagement des ORF bemängelte. "Bei uns gibt es keine kabarettistische Fernsehsendung zu aktuellen politischen Themen, sogar Ö1 denkt ans Streichen der Sendung 'Welt ahoi'", so der ARGEkultur-Chef, der dem Kabarett einen zunehmend prominenten Platz im Jahresprogramm des Kulturzentrums einräumt.

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