Temporeiche Operette für zwei

Vor fünf Jahren waren die beiden das erste Mal beim MotzArt Kabarett Festival: "Don Giovanni à trois", eine Koproduktion mit der ARGEkultur, wurde ein Riesenerfolg. Nun nahmen sich Quast und Fischmann mit ihrer Regisseurin Sarah Groß des Strauß'schen Operettenklassikers an, wieder in Zusammenarbeit mit der ARGEkultur sowie der Fliegenden Volksbühne und dem Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt.

Das Stück, das am Dienstag bei der aktuellen MotzArt-Woche seine Österreich-Premiere hatte, funktioniert grundsätzlich so wie "Don Giovanni à trois" - als eine Zwei-Personen-Version (plus Pianist) des Originalwerks. Dessen Handlung ebenso wie dessen Charaktere sind auf sehr amüsante wie musikalisch virtuose Weise so zugespitzt, dass Strukturen und Librettofinessen ungeahnt sichtbar und mitunter erst so richtig verständlich werden.

Der gut zweieinhalbstündige Abend erdet und entzerrt die Geschichte um das leidlich untreue Ehepaar Eisenstein und die Rache des ehedem als Fledermaus vorgeführten Doktor Falke, indem Quast und Fischmann sich ihr mit viel Tempo, Witz, heutigem Blick und heutiger Sprache nähern, ohne sie dabei krampfhaft ins Heute zu transportieren.

Beide Akteure spielen und singen wechselweise jeweils fast alle Partien inklusive den Regieanweisungen.

Die Genialität von "Don Giovanni à trois" erreicht "Die Fledermaus" zwar nicht, doch mag gerade Quasts ironisch gebrochene Verbrüderungsnummer aus dem Finale des zweiten Akts, das er als Schlagerstück mit Gang durchs Publikum inszeniert, noch länger im Gedächtnis bleiben. Er und Sabine Fischmann geben wieder alles. Und das Lächeln des Zuhörers weicht kaum einen Moment aus dem Gesicht.