Im Salzburger Nonntal herrscht eine neue Ära. Personell gilt das schon
seit Monaten. Nun erfolgt - nach langen Diskussionen und den üblichen Kämpfen
ums Geld - auch das sichtbare Zeichen: der Neubau der ARGEkultur. Im Herbst
2005 soll's dort mit dem Programm losgehen. Es herrscht Aufbruchstimmung.
Die ARGE-Gründer haben vor rund 20 Jahren auf einem von klassischer Kunsttradition
und großbürgerlicher Bequemlichkeit platt gewalzten Feld zu säen
begonnen. Die Ernte war nicht immer reich, aber von hoher Qualität. Womöglich
steht das neue Team im neuen Haus im Nonntal vor einer weit schwierigeren Aufgabe:
Kultur verkommt immer mehr zu Prominenten-Treffen und brutaler Unterhaltung
ohne Hintersinn. Kunst unterliegt einer galoppierenden Ver-Eventisierung. Hier
gilt es wachsam zu bleiben. Diesen Job erfüllt im Bereich der "alternativen"
Kunst in Salzburg immer noch an vorderster Stelle die ARGEkultur. Gleichzeitig
versiegen die Geldflüsse immer mehr. Es ist ein großes, aber vor
allem ein schweres Erbe, für dessen Heimstatt gestern der Grundstein gelegt
wurde.