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Willi Resetarits & Stubnblues

CD Präsentation: "Ois offn"

ARGE konzert

Es ist schon einiges zum Stubnblues geschrieben worden, das meiste entstammt jedoch mündlicher Überlieferung. „I hea ma in Stubnblues au.“ Das kann man nicht lesen, ohne gedanklich ein wenig zu verweilen. Die in der wahren und besten Sprache Mundart Geschulten verweilen länger. Die SpezialistInnen träumen sogar im Dialekt.

Ein gutes Lied = ein gutes Lied. Wir suchen sie, die guten Lieder. Sie sind gesund und geben Kraft.
Wilhelm Resetarits, 2012

„Das neue Album heißt 'Ois offn'“, stellt Willi Resetarits seinen neuen Tonträger vor: „Wir suchen Antworten auf offene Fragen. Wir ahnen, dass wir scheitern müssen bei der Lebensbewältigung, aber wenn schon scheitern, dann auf hohem Niveau. Und lustvoll. Ganz so, wie ja auch das erfüllteste Leben mit dem Tod endet. Amen.“

„am aufang is ois imma offn …“ – mit dieser Zeile von Ernst Molden beginnt die neue Live-CD von Willi Resetarits und seinem Stubnblues: „hameau“ – eine fast schon hymnisch groovender, wehmütiger Prolog zu einem knapp 1-stündigen Konzert-Erlebnis, das den „Stubnblues“ in seiner ganzen musikalischen Vielseitigkeit, lyrischen Kompromisslosigkeit und zweifellos am bisherigen Höhepunkt seiner Kreativität und Intensität präsentiert.
Der eigentliche Titelsong „ois offn“ – von Keyboarder Christian Wegscheider – ist eine treibende Gratwanderung mit Sprechgesang und Fanfaren. Und mit einem Refrain fürs Langzeitgedächtnis.

Mit seinen kongenialen Vertonungen der einzigartigen Poesie von H.C. Artmann entführt uns Multiinstrumentalist Herbert Berger zum drakulanten „bluadbankdirekta“, in die unheimliche „brodaschbiaglgalarii“ und in die unendliche Gelöstheit der Baumgartner Höhe: „wos e aum schdaahof darad“.
Auch den Texten von Veren Göltl („i hob mein kopf valoan“ und „a sandkorn voi söligkeit“) verleiht er den richtigen Tonfall. Mit markanten Bläsersätzen oder gefühlvollen acapella-Arrangements.

Mit Titeln wie „wegn dera gschicht“ und „blotz in da vitrin“ beweist indes Kapellmeister Stefan Schubert einmal mehr seine einzigartigen Qualitäten als Ohrwurm-Dompteur. Und seine beherzte Einfühlsamkeit. Wie auch bei „wind vom meer“ – seiner Version eines Titels des texanischen Singer-Songwriters David Rodriguez. So schön.
Denn wenn der „Stubnblues“ Liedern die Ehre zukommen lässt, sie auf österreichisch zu covern, dann müssen sie nichts Geringeres, als die schönsten Lieder der Welt sein. Mit Tonfolgen und Texten, die auch beim tausendsten Mal noch unter die Haut gehen. Wie Büne Hubers („Patent Ochsner“) sentimentale Ballade „seemans waermut“. Oder John Martyns „May You Never“. Willi Resetarits: „Seit gut 30 Jahren geht mir dieses Lied nicht aus dem Kopf. Ein Lied über Freundschaft. Das hätt ich selber gern geschrieben. Jetzt hab ich es wenigstens in unseren Dialekt übertragen, um es endlich singen zu können: 'niemois soisd'.“

Das jüngste Kind des „Stubnblues“-Repertoires ist der von „Martin Spengler & die foischn Wiener“ geschriebene Song über den süßlichen Duft der Manner-Werke in Ottakring oder Hernals. Je nachdem, aus welcher Richtung der „schokoladnwind“ weht.

Eine CD voll wärmender Harmonien und Melodien, eindrücklicher Dichtkunst und abwechslungsreich schwingender Rhythmen. Getragen von einer vertrauten Stimme. Schlicht wohltuend – denn wie gesagt: „Gute Lieder sind gesund und geben Kraft“. Bis zum stimmungsvoll berührenden CD-Ausklang „de dornen bleibm“: eine von Peter Blaikner beigesteuerte Übersetzung des Allen-Toussaint-Titels „The Sharpest Thorn“.

  • Gesang, Gschichtln, Ukulele, Mundharmonika Willi Resetarits
  • Gesang, Gitarren Stefan Schubert
  • Gesang, Quetschn & Tasten Christian Wegscheider
  • Gesang, Bass Klaus Kircher
  • Gesang, Schlag- und Schüttelinstrumente Peter Angerer
  • Gesang, Saxophon, Klarinette, Flöte, Mundharmonika Herbert Berger
  • Gesang, Trompete, Flügelhorn Chris Haitzmann