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Michael Altinger & Band am 6.2.2014 um 20:00 Uhr
Foto (c) Martina Bogdahn

Michael Altinger & Band

„Ich sag's lieber direkt“ – Österreichpremiere

ARGE kabarett 32. MotzArt Kabarett Festival

Michael Altinger ist regelmäßiger Gast beim MotzArt Kabarett Festival. In seinen Programmen nimmt er gesellschaftliche Phänomene genauer unter die Lupe und präsentiert Alltagssituationen wunderbar authentisch-überspitzt. Er ist ein Garant für Spaß mit Niveau und Ernst mit Lachgarantie. 2007 erhielt er dafür den Deutschen Kabarettpreis. Zur Zeit moderiert er mit seinem Kollegen Christian Springer die neue Satiresendung „Schlachthof“ im Bayerischen Fernsehen.

In einer Zeit, in der ganze Staaten per SMS regiert werden, zeigt uns der Altinger einen Ausweg aus der Kommunikationskrise. Er nimmt uns mit an einen Ort, an dem das Wort noch analoge Bedeutung und keinen digitalen Wahnsinn verspricht. Strunzenöd. Doch auch hier gären bereits die faulen Verlockungen der modernen Welt und ein Schatten legt sich über die Idylle der kultivierten Ahnungslosigkeit.
Es bleiben ihm knappe zwei Stunden, um dieses heile Kleinod, so wie wir es kennenlernen werden, zu retten.
Wenig Zeit, um sachdienlichen und komplett schwachsinnigen Hinweisen nachzugehen. Wird er es schaffen? Wahrscheinlich nicht.
Dann soll es ein lustvolles Scheitern werden und dem Altinger dabei zusehen zu dürfen, wird uns viel Freude machen.

Texte und Kompositionen: Michael Altinger, Martin Julius Faber.

Heute gibt es zwar keine (Frauen-)Lohngruppe 2 mehr, aber nach wie vor sind uns viele der Punkte, die 1973 auf der Tagesordnung standen, leider allzu bekannt … die Niedriglohngruppen haben sich mittlerweile in einen veritablen Niedriglohnsektor verwandelt. (Birke, S. 14) Lassen wir uns von den Pierburg-ArbeiterInnen inspirieren!
Neuburger Rundschau
Michael Altinger ist ein cleveres Chamäleon, auch in eigener Sache, virtuos wechselt er die Rollen für den optimalen Effekt. Ein sympathischer Hundsbua, ein miserabliger Held.
Münchner Merkur
Dazu singt er mehr als passabel, seit eh und je an Gitarre und Keyboard begleitet von Martin Julius Faber.
Süddeutsche Zeitung

Michael Altinger – Warum es ihn gibt und was aus ihm geworden ist

unaufdringlich, fragil und sehr beeindruckend
Augsburger Allgemeine

Dass es mich gibt, hab ich dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass es im Februar 1970 am Gardasee ununterbrochen regnete und es damals in Hotelzimmern noch keine Fernseher gab. Wie meine Eltern auf die Idee kamen, im Februar mit dem Auto an den Gardasee zu fahren, um dort ihre Flitterwochen zu verbringen, bleibt bis heute eines der vielen Mysterien meines Lebens. Vielleicht hatten sie Angst vor Reisen mit dem Flugzeug? Angst, vor einer möglichen Entführung? Seltsam, ich wurde in „Landshut“ geboren. Schlechter Scherz!! Pfui!!! Wie das Wetter war, als ich dann im November auf die Welt geworfen wurde, konnte mir keiner sagen. Aber dass „Der große Preis“ mit Wim Thoelke im Fernsehen lief, das weiß mein Vater noch ganz genau.
Ob mein Werdegang auf Erbmaterial oder erzieherische Maßnahmen zurückzuführen ist, keine Ahnung. Vielleicht hat ja einer meiner ganz frühen Vorfahren meinen Eltern ausreichend Komiker-Gene mitgegeben, damit sie mich zu dem erziehen können, was ich heute bin. Ja, meine Eltern müssen Komiker-Gene in sich tragen, sonst wäre das ja wohl nie passiert, das mit dem Gardasee. Genau, alles klar.

Altinger ist kein politischer Kabarettist, sondern einer, der gesellschaftliche Phänomene beleuchtet, der die Entwicklung 'vom Bettnässer zum Wellnesser' beobachtet, das Wesen der Super-Model-Mami mit ihrem 'Projektkind' entlarvt.
Süddeutsche Zeitung

Um ein Haar wäre das mit der Komiker-Erziehung allerdings schief gelaufen. Ich wurde Pfarrjugendleiter, später Sozialpädagoge und mein Endziel hieß: Papst. In meinem Zimmer stand ein Altar, überall Heiligenbilder und getaufte Goldhamster. Ich habe nie für Schule oder Studium gebüffelt, stattdessen bin ich ständig irgendwo rumgekniet und hab um gute Noten gebetet. Keiner meiner Schutzheiligen wollte mich erhören und zudem sind mir immer mehr Goldhamster beim Taufen ersoffen und überhaupt: Es machte keinen Spaß mehr, meine Predigten an mein „80er-Jahre-Jugendzimmer-Tapeten“ zu richten. Ich brauchte Publikum, also Frauen! Viele Frauen!
Frauen, die vor Verzückung ihre Augen verdrehen, wenn sie nur meine Stimme hören und sich dazu im Bikini an meinem Swimmingpool räkeln!! Oh ja, das wollte ich. Also, sie hätten beim Räkeln am Pool selbstverständlich auch wesentlich mehr Kleidung tragen dürfen und ihre Augen, muss ich sagen, hätten sie beim verzückten Räkeln, gar nicht mal zu sehr verdrehen müssen, aber, naja, um ehrlich zu sein: Eigentlich ging’s mir gar nicht so sehr um die weibliche Verzückung. Mir hätte es schon gereicht, wenn sie einfach mal gegrüßt hätten,… wenn ich gegrüßt habe. Oh, wie fühlte ich mich belogen und betrogen. Seelisch und körperlich benutzt und vernichtet. Ich war völlig am Ende, aber zwei Stunden später hab ich sie getroffen. Sie, die mich vom Fleck weg gegrüßt hat und da wusste ich: Sie meint es ernst mit mir. Ich habe sie geheiratet, ihr ein Häuschen gebaut, zwei Kinder gemacht und ihr ein Auto gekauft. Und ich werde beneidet, oh ja, ich werde beneidet. Ach ja, und Komiker bin ich doch tatsächlich auch noch geworden.