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„Kaspar Häuser Meer“ von Felicia Zeller am 9.5.2014 um 20:00 Uhr
Foto (c) Piet Six

„Kaspar Häuser Meer“ von Felicia Zeller

Ein preisgekröntes Stück über drei Sozialarbeiterinnen am Rande des Nervenzusammenbruchs. Regie und Konzept: Michael Kolnberger.

ARGE theater Koveranstaltung mit theater.direkt

Sie alarmieren, intervenieren, heften ab – drei Sozialarbeiterinnen im Jugendamt zwischen Überforderung, Desillusionierung und einer grotesk großen Anzahl von heiklen Fällen. Das eigene Leben geht an ihnen vorüber. Die Bürosatire „Kaspar Häuser Meer“ nimmt den ganz alltäglichen Wahnsinn im Jugendamt zwischen Hausbesuch und Polizeieinsatz in den Fokus. Eine fast unmögliche Aufgabe unter permanentem Zeitdruck, der sich in einem Sprechfuror zwischen SozialarbeiterInnenjargon, Amtssprache und Alltagsfloskeln entlädt.

Barbara, Silvia und Anika rotieren bei ihrer täglichen Mission: Im Stundentakt entscheiden sie über die Schicksale von Kindern, Eltern und Familien. Aus der Überforderung und Desillusionierung retten sie sich in eine unnütze, aber Halt gebende Bürokratie und versuchen, weder den Überblick, noch die Hoffnung zu verlieren. Zuflucht suchen sie in kurzen Tagträumen – bis das Telefon wieder klingelt. Und zwischen den Telefonaten und Berichten reden sie sich ihre beruflichen und persönlichen Nöte vom Leib.

Felicia Zeller schreibt rasante und abgründig komische Texte über aktuelle Fragen. „Kaspar Häuser Meer“ nimmt den ganz alltäglichen Wahnsinn im Jugendamt zwischen Hausbesuch und Polizeieinsatz in den Fokus, wo Fachkräfte versuchen, die bedrohlichen Fälle von Kindesvernachlässigung oder gar Misshandlung in den Griff zu bekommen – und dabei gleichzeitig die langsamen Wege der Bürokratie einzuhalten. Sie müssen schnell sein – aber sie dürfen keinen Fehler machen. Im Fokus des Theaterstücks steht die Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Burnout“. Es erlaubt einen tiefen Einblick in die Seelenwelten ihrer AkteurInnen und ihrer gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Das preisgekrönte Stück von Felicia Zeller ist kein realistisches Sozialdrama, sondern eine schreiende Groteske, eine rasende, atemlose Sprechpartitur für drei Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs.

Kaspar Häuser Meer
Foto (c) Piet Six

„Felicia Zellers Stück 'Kaspar Häuser Meer' ist Sprachmusik über und aus unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Kein Sozialdrama, kein Betroffenheitsschmus, sondern Theaterkunst." (Aus der Laudatio von Hartmut Krug, Verleihung des Publikumspreises an Felicia Zeller bei den Mülheimer Theatertagen 2008)

Nach den beiden Theaterproduktionen „Tape“ (2012) und „Penetrator“ (2013) ist „Kaspar Häuser Meer“ bereits die dritte Arbeit von theater.direkt in der ARGEkultur.

  • Schauspiel Anna Paumgartner, Christiane Warnecke, Elisabeth Breckner
  • Raum Arthur Zgubic
  • Regie und Konzept Michael Kolnberger, theater.direkt

Felicia Zeller

Geboren 1970 in Stuttgart, studierte sie an der Filmakademie Baden-Württemberg (Diplom 1998). Felicia Zeller schreibt Theatertexte und Prosa, außerdem ist sie Autorin und Regisseurin vieler Filme und anderer Werke auf dem Gebiet der Neuen Medien. Für ihre Arbeiten erhielt sie zahlreiche Stipendien. Zellers jüngster Text „X Freunde“ wurde im September 2013 von der Zeitschrift Theater Heute zum Stück des Jahres gewählt.
Auftragswerke/Preise (Auswahl): 1993 Baden-Württembergischer Jugendtheaterautorenpreis für „immer einen hund gehabt/plane crazy (1928)“ / 2008 „Kaspar Häuser Meer“ (Theater Freiburg), Publikumspreis des 33. Mülheimer Dramatikerpreis und 2010 Preis des Wirtschaftsclubs für „Kaspar Häuser Meer“.
www.felicia-zeller.de

Anna Paumgartner

Schauspielstudium an der Athanor Akademie Burghausen. Seit ihrem Abschluss 2009 arbeitet sie als freie Schauspielerin durchgehend an verschiedenen freien Häusern und Theatergruppen in Salzburg. Ihre Engagements führten sie ans Schauspielhaus Salzburg, ans Kleine Theater,
Theater ECCE, Theaterachse, Theater Laetitia, Theater F.O.C.U.S.S und zu vielen weiteren freien Theatergruppen. Ebenso ist sie als Theaterpädagogin für VolksschülerInnen tätig.
Vor kurzem durfte sie eine kleine Rolle in SOKO Donau/ Wien übernehmen.
Um sich weiterzubilden nimmt sie Gesangs- und Flamencounterricht.
annapaumgartner.com

Christiane Warnecke

Als aufstrebendes Middle Class-Girl war sie letztes Jahr in „Tape“ von Stephen Belber in der ARGEkultur zu sehen. Geboren 1980 in Niedersachsen, ist sie seit der Saison 2007/08 Mitglied des Schauspielhauses Salzburg, Engagements führten sie bereits an das Theater Kosmos Bregenz, das KLAS Kärnten und das Theater im OP Göttingen.
www.christiane-warnecke.com

Elisabeth Breckner

Jahrgang 1971, wurde an der Folkwang-Hochschule Essen zur Schauspielerin und am Mozarteum Salzburg zur Musik- und Bewegungspädagogin ausgebildet. Ihre Engagements führten sie u. a. ans Aalto-Theater Essen, zu den Ruhrfestspielen Recklinghausen, ans Stadttheater Münster, ans Theater der Stadt Koblenz , ans Theater in der Josefstadt Wien und nach Salzburg, wo sie viele Jahre zum Ensemble des Toihaus Theater Salzburg gehörte. Sie arbeitet in verschiedensten künstlerischen Konstellationen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammen.

Arthur Zgubic

1962 in Linz geboren, 1980 bis 1987 Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Salzburg, 1987 bis 1991 Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Mozarteum. Von 1990 bis 2007 Bühnenbildner sowie Kurator von Performancereihen, u. a. „Ghetto Art Salon“ oder „Soundbox:akustische Kunst“ (gemeinsam mit Michael Lentz) und Theaterperformances wie „Metropolis I-III“ oder „Hotel Shakespeare“ am Toihaus Theater Salzburg. Initiator von Kunstprojekten in Galerien wie auch im öffentlichen Raum. Zahlreiche journalistische Arbeiten zur zeitgenössischen Kunst.

Michael Kolnberger

1959 in Salzburg geboren, war Mitglied des Ensembles der Salzburger Elisabethbühne um George Ourth bis 1988 und studierte Germanistik und Romanistik. Schauspielengagements führten ihn an die Städtischen Bühnen Osnabrück, wo er den Theaterjugendclub leitete, dem Linzer Landestheater und dem Salzburger Landestheater bis 2004. Am Schauspielhaus Salzburg hat er einen Lehrauftrag für Dramaturgie und Rollenstudium. Bevor er 2012 theater.direkt gründete, produzierte er Dokumentarfilme über den Psychoanalytiker I.A. Caruso und Gerold Foidl und arbeitete als Sprecher für den ORF.