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Mile Me Deaf (Solo) | Dazed Pilots am 25.1.2018 um 21:00 Uhr
Foto (c) Christian Benesch

Mile Me Deaf (Solo) | Dazed Pilots

Experimenteller Pop trifft auf einen pharmazeutischen Cocktail Noir aus Salzburg.

Konzert ROTER SALON No. 112

Für das neue Album stellte Wolfgang Möstl aka Mile Me Deaf die Gitarre in den Schrank und huldigt stattdessen den Samples. Das Resultat ist fern jeder Vergleiche oder Genres und schlicht unwiderstehlich.
Im Kontrast dazu servieren die Dazed Pilots ihren psychopharmazeutischen Cocktail Noir direkt aus der Garage und beschränken sich dabei systematisch auf die Grundzutaten des Rock'n'Roll: grungige Gitarren, stark ausgeprägte Vocals und treibendes Schlagzeug.

Für das neue Album stellte Wolfgang Möstl aka Mile Me Deaf die Gitarre in den Schrank und huldigt stattdessen den Samples. Das Resultat ist fern jeder Vergleiche oder Genres und schlicht unwiderstehlich. Im Kontrast dazu servieren die Dazed Pilots ihren psychopharmazeutischen Cocktail Noir direkt aus der Garage und beschränken sich dabei systematisch auf die Grundzutaten des Rock'n'Roll: grungige Gitarren, stark ausgeprägte Vocals und treibendes Schlagzeug.

Mile Me Deaf

„What happens to the Human Age, when everyone is bored of it?“.

Mit dem neuen Album stimmt Mile Me Deaf den Abgesang unserer Spezies an. Mastermind Wolfgang Möstl spinnt seine in bisherigen Alben angedeutete Vorliebe für dystopische Fiktion weiter und verknüpft sie mit dem fragilen Status Quo der aktuellen Menschheitsgeschichte. Das Geschrammel der Vorgängeralben wurde mit „Alien Age“ vorerst begraben. Sample-basierte Beats und Loops geben nun den Ton an. Die 90ies-Indie-Einwirkung der Vorgängeralben ist hier nur noch homöopathisch zu spüren – hingegen rücken Dub, Vaporwave, Jazz und Ambient in den Vordergrund. Das Album wurde erneut zur Gänze im Alleingang von Möstl produziert. Als Grundlage der Tracks diente ein alter Akai-Sampler mit dem Sounds und Musikversatzstücke unterschiedlichster Quellen wie abstruse Plattenfunde, Aufnahmen befreundeter Bands oder Audio-Kuriositäten aus aller Welt in bester OldSchool-HipHop Manier zu eigenwilligen Mile Me Deaf-Pop-Songs geformt wurden. Erstmals gibt Möstl auch das Mikrofon weiter: Bandkollegin Katarina Trenk übernimmt die Mainvocals auf „Shibuya+“, einem hypnotischen Dance-Track.

„Alien Age“ kokettiert augenzwinkernd mit extraterrestrischen Besuchern, Entvölkerungsszenarien und allerlei Bizarrem aus den Untiefen des Internets. Es ist ein Versuch den „weirden Vibe“ unserer Ära einzufangen. Zwischen den Zeilen lässt es sich auch als posthumanistisches Album deuten. Es sind die Widersprüchlichkeiten der Welt, die Möstl zum Zweifeln an der Rolle des Menschen als Speerspitze einer gesellschaftlichen Hierachie lässt. Das humanistische Ideal, das die Vernunft des (westlichen) Menschen über alles setzt ist längst zu hinterfragen.

Wolfgang Möstl wohnt und arbeitet seit 2010 in Wien. Er hat neben den Mile Me Deaf-Releases an die 50 Alben produziert, unter anderem von Acts wie Voodoo Jürgens oder Der Nino aus Wien. Möstl spielt noch Gitarre bei den Sex Jams, bei Melt Downer und bei Clara Luzia.

Fakt ist: ‚Alien Age‘ ist Möstls bisher ambitioniertestes und gleichsam bestes Werk – und zugleich ein enorm vielschichtiges: Von Pop-Perlen wie ‚The World We Own‘ oder die vorab veröffentlichte Single ‚Blowout‘ bis hin zu straighten Elektronik-Tracks wie ‚Shibuya+‘ ist das Album von einer ungeahnten Dringlichkeit, die es jetzt schon zu einem Geheimtipp für das ‚Album des Jahres‘ macht.
Florian Kölsch, 3sat
Dass Möstl das alles alleine aufgenommen hat, zeigt, was für ein Genie er ist. Scheiß auf Tame Impala, hier kommt Mile Me Deaf – ganz hart, ganz geil!
Lars Fleischmann, Intro
... für Fans des experimentellen Pop, für Menschen, die gerne auf hohem Niveau unterhalten werden.
Anne-Marie Darok, mica

Dazed Pilots

Rico Mynthen und Jonas Geise servieren ihren psychopharmazeutischen Cocktail Noir direkt aus der Garage und beschränken sich dabei systematisch auf die Grundzutaten des Rock'n'Roll: grungige Gitarren, stark ausgeprägte Vocals und treibendes Schlagzeug. Geschüttelt ergibt dieser Mix eine Essenz aus Emotionen, die – obwohl angenehm Hype-abstinent – Funken sprüht und Feuer fängt. In jeder Hinsicht!

www.soundcloud.com/dazed-pilots