ARGEkultur Salzburg Logo
ARGEkultur auf Facebook ARGEkultur auf Flickr ARGEkultur auf YouTube ARGEkultur auf Instagram
Sigi Zimmerschied am 7.2.2020 um 20:00 Uhr
Foto © Zebra Grafik, Rotraud Bock

Sigi Zimmerschied

HEIL – VOM KOMA ZUM AMOK – Salzburgpremiere

MotzART Festival Kabarett

Sigi Heil feiert seinen fünfundsechzigsten Geburtstag. Allein. Glückwunschkarten bleiben aus, das Telefon stumm, der Gabentisch leer. Nur ein kleines Kuvert liegt auf dem Tisch. Noch ungeöffnet. Und Sigi tut das, was er ein Leben lang gemacht hat. Er zerquetscht eine Fliege und feiert sich selbst, spielt sich seine eigene Geburtstagsfeier vor. „HEIL – VOM KOMA ZUM AMOK stellt wieder ein satirisch überzeichnetes Panoptikum auf die Bühne, in dem Sigi Zimmerschied mit grandiosen Rollenwechseln alle Figuren unter Überdruck darstellt. Manchmal so scharf in den Formulierungen, so schonungslos direkt wie kein einziger deutscher Kabarettist es wagt, so grenzwertig, dass einem das Lachen buchstäblich erstirbt.“ (PNP)

Sigi Zimmerschied ist seit 30 Jahren die bayerische Kabarett- und Schauspielinstanz. Er zeichnet sich durch einen ätzenden, derben und parteiübergreifenden Witz, eine bemerkenswerte Mimik, ein rares stimmenimitatorisches Talent sowie enorme Sprachkraft und Wortgewalt aus. Zig Preise, u. a. der Österreichische Kabarettpreis (2011), zieren ein Regal in seinem Haus in Passau.

Es ist dies vielleicht die bisher dämonischste aller Zimmerschied-Figuren, doch noch keines seiner menschlichen Monster hat er so subtil, so gleichzeitig erschreckend und mitleiderregend, ja fast liebenswert gespielt. Wodurch der Zuschauer vom schweren Thema tiefer und direkter berührt wird als üblich. Man erschrickt hier mitunter über sein Lachen angesichts des Grausigen. Das nennt man wohl Katharsis. Wie bei jedem guten Stück darf das Ende nicht verraten werden. Abgesehen vom völlig berechtigten Jubelsturm des Publikums.
SZ, Oliver Hochkeppel
Wie Zimmerschied mit seiner grundbösen, von Hass getriebenen Figur die überall präsente Gewalt in der Gesellschaft aufspürt, das ist trotz pointierter Komik kein Kabarett mehr, sondern in seiner vehementen Wucht ein verstörendes Grusel-Drama zum nachhaltigen Fürchten-Lernen. Grausam und großartig!
Gabriella Lorenz