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PCCC* – Salzburg-Edition am 7.2.2020 um 22:00 Uhr
Foto © Ari Yehudit Richter

PCCC* – Salzburg-Edition

Wiens erster politisch korrekter Comedy Club erstmals in Salzburg!

MotzART Festival Kabarett

PCCC* ist Wiens erster politisch korrekter Comedy Club - und vielleicht der erste der Welt. Auf jeden Fall aber zum ersten Mal in Salzburg. - Ein Schwuler und eine Queerfeministin gehen in eine Bar, dabei tragen sie Overalls und trinken Prosecco. Nicht bei uns! PCCC* will ein Comedy Club sein, der ohne ausgelutschte Stereotype auskommt. Wir erzählen Geschichten, in denen Frauen über mehr reden als Schuhe und Männer an was Anderes denken als Fußball und Bier. ‚Lustige‘ Akzente und Klischees über Minderheiten lassen wir im Giftschrank der Humorbranche. Stattdessen arbeiten wir nach unserem Motto: ‚Punch up – but don’t kick down!‘

„Tränenlachanfälle waren das Mindeste.“ (Michaela Pichler, FM4)

Politisch korrekter Humor, wie soll das gehen?

Unser Ziel: Comedy für mehr Leute als weiße Hetero-Männer. Bei PCCC* soll niemand “einen Spaß schon mal verstehen müssen” und “sich nicht so haben”, weil ja “alle ihr Fett weg kriegen”. Dafür arbeiten wir mit unserer “Sensitivity Readerin”, die unsere Texte hinterfragt und mit einem Ensemble wechselnder Comedians, das die Vielfalt der Wiener Szene repräsentiert.

Comedy, Pause, Comedy, Bier.

Jeder PCCC* Abend besteht mehreren Acts, unterbrochen durch eine Pause. Der Fokus liegt auf Stand-up Comedy - allerdings mischen sich auch mal gut erzählte Stories, Poetry und ein Lied darunter.

Comedy ohne Arschloch - seit 2017.

Gegründet wurde PCCC* Anfang 2017 von Denice Bourbon und Josef Jöchl, weil ihnen in der Queer- und Kunstszene viel zu wenig gelacht wurde. Denice arbeitet als lesbisch/queere Performerin, Autorin, Musikerin, Moderatorin und DJ. Stand-up-Comedy ist ihre allergrößte Leidenschaft. Josef macht als Autor und Redakteur irgendwas mit Medien.

Tränenlachanfälle waren das Mindeste.
Michaela Pichler, FM4

In Salzburg mit dabei

Malarina

Unsere serbo-österreichische Neuentdeckung vom letzten PCCC*

G-UDIT

Eine Hälfte von Klitclique

Jules Gleeson

Britische queere Intellektuelle

Und natürlich die beiden PCCC*-Hosts

 

Interview mit dem PCCC* Planning Committee

WIE SEID IHR AUF DIE IDEE GEKOMMEN, EINEN POLITISCH KORREKTEN COMEDY CLUB ZU GRÜNDEN?

Im Grunde haben wir den PCCC* nicht als politisch-korrekten Comedy Club gegründet. Denice hat auf Facebook nach einem Namen für einen queeren Comedy Club gefragt und jemand ist auf diese Idee gekommen. Wir fanden den Namen großartig, weil es erstens so eine Art Aneignung des Ausdrucks „politisch korrekt“ ist, der ja historisch gesehen immer nur als zumeist rechter Kritik an der Idee von Achtsamkeit gegenüber Angehörigen von Minderheiten verwendet wurde, und natürlich auch, weil sich das Akronym als „pissy sissy“ lesen lässt. Wir wollten einfach einen Comedy Club gründen, in dem die Witze niemanden beleidigen oder verletzen. Uns war es auch wichtig, dass der Comedy Club queer ist. Es gab noch einige andere Namensanwärter, „Homor“ zum Beispiel, aber das wäre ein anderer Club.

WARUM BRAUCHT ES EINEN POLITICALLY CORRECT COMEDY CLUB?

Wir wollen beweisen, dass Leute auch witzig sein können, ohne Arschlöcher zu sein. Denice fasst es immer ganz gut zusammen: Kicking-up statt punching-down. Zumindest ist das unser Ziel. Wir sind alle schon von unseren Lieblingscomedians verletzt und enttäuscht worden, weil sie plötzlich irgendwas Rassistisches, Sexistisches, Homo- oder Transphobes so locker dahingesagt haben. Da bleibt dir das Lachen im Hals stecken und es ist total deprimierend. Außerdem ändern sich die Zeiten. Freund*innen waren kürzlich bei einem Comedy Open-Mic und ein Comedian fand, dass es ach so lustig wäre, einen Witz über fette Leute zu erzählen, die Sex auf einem Wasserbett haben. Bru-ha-ha! Ich glaub wir sind grad an so einem Moment, wo viele Leute sagen: sorry, nicht witzig.

Aber es geht beim PCCC* auch darum, dass es ein Ort ist, an dem Community stattfinden kann. Öffentlichen Raum einzunehmen hat für Menschen, die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehören, eine spezielle Bedeutung, und wahrscheinlich ist darauf auch zurückzuführen, dass wir im Vergleich zu anderen Comedy-Formaten ein wirklich besonderes Publikum haben. Die Leute, die zum PCCC* kommen, sind sehr unterstützend. Damit das auch so bleibt, unterstützt uns eine Beraterin. Wir nennen sie unsere “Sensitivity Readerin”, ziemlich fancy, oder?

WER TRITT BEI DEN VERANSTALTUNGEN AUF?

Wir arbeiten mit einer PCCC* Kerngruppe, aber mischen jedes Mal zwei neue Leute drunter. Die finden wir an Bartresen und auf Facebook und überall dazwischen. Wir lassen uns auch gerne Leute vorschlagen. Was lustig ist oder nicht, oder gut ankommt, ist vorher extrem schwer zu sagen. Der Vibe des Abends bestimmt alles und jedes Publikum ist anders.