Männlichkeiten in den Medien
			Das andere Geschlecht erforschen: Filmabend mit Diskussionsrunde
		
		
		
		
			
			 ARGE schwerpunkt
			 spiderwomen
			
		
		
				
		
			
		„Händler der vier Jahreszeiten“
Rainer Werner Fassbinder
Die 50er Jahre, Zeit des Wirtschaftswunders. Der ehemalige Fremdenlegionär 
und Ex-Polizist Hans Epp zieht als Obsthändler mit seinem Karren durch die 
Hinterhöfe. Sein Leben ist schon lange aus der Bahn geraten. Schon als Kind 
konnte er den Ansprüchen seiner Mutter nicht genügen. Heute trinkt er 
und prügelt seine Frau, die er liebt.
Fassbinders Film aus den frühen 70er Jahren über einen männlichen 
Versager ist ein frühes Zeitdokument über die Krisenhaftigkeit einer 
unauffälligen, durchschnittlichen, heterosexuellen, kurz „normalen“ 
Männerrolle zu Beginn der zweiten Frauenbewegung. Als Ausgangspunkt für 
das anschließende Podiums- und Publikumsgespräch bietet er einerseits 
die Möglichkeit, aus männlicher Perspektive frühe Repräsentationen 
von Männlichkeitsbildern zu erkunden, die zwischen Hegemonie und Marginalisierung 
oszillieren. Andererseits aber lassen sich vor dem Hintergrund gesellschaftlicher 
Entwicklungen der vergangenen dreißig Jahre und neuer Geschlechterforschung 
Auslassungen und blinde Flecken in der Darstellung von Männlichkeiten benennen 
und damit differenzierte Lesarten neuerer Männlichkeitsentwürfe entwickeln. 
Konzeption und Filmauswahl: Edgar Forster, Didi Neidhart und Sabine Wurmshuber.
- Kunstwissenschafterin, Salzburg Hilde Fraueneder
- Regisseurin, Salzburg Petra Hinterberger
- Medienwissenschafter, Göttingen Andreas Jahn-Sudmann
- Musikjournalist, Salzburg Didi Neidhart
- Moderation Sabine Wurmshuber, ARGEkultur