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Quien lo probó lo sabe

von Carlos Pineda und Josefina Vázquez Arco

Gastveranstaltung Grupo de Teatro Espanol de la Universidad de Salzburgo

Ein Blinder, so wie in den „Romances de ciego“ aus Kastilien, erzählt dem Publikum die Geschichte eines fantastischen Turniers, veranstaltet in einem imaginären Königreich vor ungefähr 500 Jahren, zu dessen Teilnahme die wichtigsten Dichter Spaniens geladen wurden. Der, der das schönste Liebesgedicht vorträgt, erhält zum Preis die Hand der Prinzessin. Von diesem Argument ausgehend entwickelt sich eine Komödie mit folgenden Protagonisten: einem alten König, der verzweifelt nach einem Erben für sein Königreich (auch wenn dieses komplett verschuldet ist) sucht, einer nicht minder alten Königin, die besessen ist von dem Gedanken, ihre Tochter so gut wie möglich zu verheiraten und einer Prinzessin, die, obwohl sie schon über 40 ist, immer noch davon träumt aus Liebe zu heiraten. Die wichtigsten Dichter des sogenannten Goldenen Zeitalters der spanischen Literatur treten, einer nach dem anderen, in den königlichen Salon ein: Garcilaso de la Vega, Juan Boscán, San Juan de la Cruz, Cervantes, Francisco de Quevedo y Luis de Góngora. Aber auf der illustren Gästeliste befindet sich auch der böse Guzmán Saltalamata, der unfähig ist auch nur einen einzigen guten Vers zu schreiben, der aber mit der vollen Unterstützung der Königin rechnen kann um den Wettbewerb zu gewinnen. Weiters kommt es in dieser keinesfalls ruhigen Komödie zu Schwertduellen zwischen den Teilnehmern, unerwarteten Wiedersehen bis hin zu religiöser Ekstase.
Fermín, der königliche Hofnarr, ruft die einzelnen Dichter auf. Doch einer steht nicht auf der Liste: ein junger Dichter namens Felix, der mit seinen Versen das Herz der Prinzessin zu erobern vermag und die Geschichte zu einem „Happy End“ führt. Alle sind glücklich außer der Königin, die ihren Stolz und ihr Machtstreben vor ihren Augen zerbröckeln sieht.

Aber wichtiger als all diese Charaktere, die aus der Fantasie oder aus Geschichtsbüchern stammen, ist die Poesie an sich. Sie ist die eigentliche Protagonistin des Stücks, denn die Gedichte die im Laufe des Turniers vorgetragen werden sind einige der schönsten der Weltliteratur. Schicksal, Liebe, Hass, Verrat und vor allem eine gute Portion Humor sind die Zutaten, mit denen wir das Publikum unterhalten wollen und mit denen wir hoffen, es, an der Hand eines Geschichtenerzählers, in die wundervolle Welt der klassischen Literatur entführen zu können.