Rechenzentrum support: Buka – in concert
Electronic Groove - "Recall the best in dancefloor poptronica" (Wired)
ARGE medienkunst
„Auftritte von uns sind leicht zu beschreiben. Ich mache die Videos,
er die Musik. Die Projekt ist auf uns. Wir sind unsere eigene Lightshow.“,
sagt der Videoartist Lillevän über seine Band. Und er hat recht.
In der minimalen Abgrenzungsmöglichkeit von tausenden Ambient- und Avantgardebands,
haben sich Rechenzentrum zu einer Ausnahmeerscheinung entwickelt:
Am schmalen Grat zwischen Ironie und Hoher Kunst fusionieren sie souverän
und respektlos, mit Punk-Attitüde elektronische Musik und Kunstvideos.
Zuerst trafen sich Marc Weiser und Lillevän in Berliner Undergroundclubs,
wie dem „Eimer“, und standen bald unvermittelt bei der großen „documenta“ X,
1997, gemeinsam auf der Bühne und Rechenzentrum als wilde Live-Mischmaschine
von Bild- und Tonzitaten aller Art entstand. In dieser Zusammensetzung war
Rechenzentrum im ZKM, in Museen, wie auch beim Sonar Festival oder im Club „Maria
im Ostbahnhof“, für den Weiser auch das Programm macht zu sehen.
Dabei schieben sie dem Publikum immer wieder Zitate, wie den singenden Computer
Hal aus Kubricks 2001 oder wie Marc Weiser betont einen geschredderten Robbie
Williams unter, wenn sie ein elitäres Laptop-Publikum überraschen
wollen.
Und von Überraschungen darf sicher ausgegangen werden, ist doch „etwa
die Hälfte der Konzerte improvisiert“, und das Ziel der Musik „die
unmöglichsten Sachen zu einer Bassdrum umzufunktionieren oder zu einem
Melodieinstrument.“ Weiser (zusammen mit Ko-Komponisten Chrisian Conrad)
nimmt Streichquartette, Straßenlärm und Saitenzupfen um daraus schwebende
Harmonien und pulsierende Rhythmen mit abgrundtiefen Bässen zu zwirbeln,
die zwischen dubbigen Grooves, knisternden ambienten Sttörgeräuschen
und der Euphorie von Minimal Techno und House pendeln. Zusammen mit Lilleväns
Bildwelten, die locker 2000 Jahre Kulturgeschichte in Bildern zerlegen und
neu zusammensetzen, ensteht ein einzigartiger atmospärischer Sog, der
ein dauerndes Wechselspiel aus Musik und Ton bildet und nun auch auf DVD gepresst
wurde.
So erhielt ihr Album „Directors Cut“ 2004 einen Ars Electronica Anerkennungspreis
und war sowohl für Wire, wie auch für Artforum unter den Platten
des Jahres. Die Liste ihrer Kollaboration umschließt so verschiedene
Acts wie das Ensemble Zeitkratzer, Le Hammond Inferno, Blixa Bargeld oder die
Quarks.
Support für Rechenzentrum spielt die fabulöse Breakcore-Experimentalkape
le Buka. Buka sind zwei Studenten der Elektro-Akustik in Salzburg, die live
u.a. bereits als Vorgruppe von Scorn in der fluc mensa zu sehen waren.
„deep aquatic techno and raspy electronic hip hop“ (forced exposure,
2004)
„Auf dem luftigen Grat zwischen suggestiven Klanglandschaften und für
Kopf-Hörer und funktionaler Musik für den Tanzboden hat sich Rechenzentrum
perfekt eingerichtet“
(Norbert Krampf, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2004)