Editta Braun Company: "oXalis"
Ein wissenschaftliches Experiment an genmanipulierten Lebewesen.
ARGE tanz
Gemeinsam mit ihrem internationalen Team und der griechischen Tanzcompany „ProsXima“ entwickelte Editta Braun im Laufe des Jahres 2005 sowohl in Athen, als auch in Salzburg die zynische Tanzfiktion „oXalis“, das Storyboard stammt vom Salzburger Joey Wimplinger, der Soundtrack vom französischen Komponisten Thierry Zaboitzeff und die Visuals vom Salzburger Hannes Klein.
Nach der erfolgreichen Uraufführung im Oktober im Altera Pars Theatre in Athen, kommt die Produktion nun nach Salzburg: „oXalis“ ist ein von Studiopublikum und Forschung gleichermaßen begehrtes Experiment, das sich mit Möglichkeiten der Anpassung durch Genmanipulation befasst. Wissenschaft untersucht anhand von gezielten Einflüssen/Ereignissen, ob und wie spezielle Laborgeschöpfe (über)leben können: Weil es im Labor keine Zeit und Notwendigkeit für Sozialisation gibt und weil keine Abwehrstrategien entwickelt werden konnten, sind die „oXali“ extrem leicht manipulierbar. Alles, was auf die Geschöpfe eindringt, tut dies mit enormer Wucht, ohne Chance auf Differenziertheit. Um die sozialen Vorgänge in der Gruppe zu stimulieren oder vielleicht auch nur das Interesse des Publikums wachzuhalten, werden im Verlauf des Experiments Dinge eingebracht und aufs Tapet gebracht, die ursprünglich nichts in dieser Welt zu suchen oder mit ihr zu tun haben, wie Nylontüten. Oder das Laboratorium wird extremer Hitze, Wassermangel, Sturm ausgesetzt.
Dass die archaische Umgebung der Versuchsanordnung nur Simulation ist und dass sich die „oXali“ in einer geschlossenen Welt von nur 60 m² behaupten müssen, weiß neben der Projektleitung natürlich nur das Saal-/Studiopublikum.
Öffentliches Interesse macht dieses Experiment ja erst möglich. Sponsor- und Werbegelder schaffen ungeahnte Möglichkeiten: Fortschritt durch Unterhaltung.
„Wir sollten … in der Lage sein, die Erde jederzeit mit widerstandsfähigen Wesen auszustatten, die sich (z.B. klimatischen) Veränderungen leicht anpassen können …“
Brian Adam in „Science Now“
- DarstellerInnen Barbara Motschiunik (Wien), Erich Rudolf (München). Jianan Qu (Shangai), Maria Kolliopoulou (Athen), Stella Zannou (Athen)
- Idee, Regie, Choreographie Editta Braun (Salzburg)
- Originalkomposition Thierry Zaboitzeff (Lille)
- Storyboard Joey Wimplinger (Salzburg)
- Visuals Hannes Klein (Salzburg)
- Lichtdesign Thomas Hinterberger (Linz)
- Ausstattung Marion Hackl, Editta Braun (München, Salzburg)
Credits: Österreichische Botschaft Athen und ProsXima.