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Die Sterne – Pop aus Hamburg mit "Das Weltall ist zu weit"

Support: DJ Bernhard Flieher

ARGE in-concert Pop

Von wegen „Hamburg rockt“, es swingt und grooved und zwar gewaltig! Die Sterne scheinen wi(e)der. Frank Spilker (Gesang, Gitarre), Frank Will (Tasteninstrumente), Thomas Wenzel (Bass) und Christoph Leich (Schlagzeug) zählen zu den Mitbegründern dessen, was unter dem Namen „Hamburger Schule“ die deutschsprachige Musiklandschaft in den Neunzigern nachhaltig prägte.

2004 haben die Sterne ihr neuestes Album herausgebracht. Es ist ihr siebtes in zwölf Jahren und müsste eigentlich so etwas sein wie ein Alterswerk, ein beschauliches Zur-Ruhe-Kommen, ein gepflegtes Zurücklehnen. Ist es aber nicht. „Das Weltall ist zu weit“ beginnt mit Rock'n'Roll und den Worten: „Wir werden leider das Gefühl nicht los, dass irgend etwas nicht stimmt.“ „Wir wollen wissen, was eigentlich los ist“, singt Sänger Frank Spilker weiter und klar ist: Weiser wird man nicht, wenn man älter wird. Die Fragen bleiben die gleichen. Alles scheint Irrsinn und was los ist, weiß man nicht. Aber machen muss man was.
Für „Das Weltall ist zu weit“ gingen sie dazu nicht ins Studio, sondern in den Keller und spielten in drei Sessions zwölf neue Lieder ein.
Vielleicht hat jemand das Wort „Reduktion“ an die Wand gepinselt, zumindest klingts hier so. Alles, was Die Sterne sind, ist auf diesem Album: das Drängende, das Tanzbare, das Verspielte und das Griffige. Nur: Alles ist weniger und damit mehr. Jede Bassline eine Hookline, jeder Beat eine Säule, jeder Satz ein Gedanke. Die Essenz aus zwölf Jahren.

Begonnen hat die Geschichte im ostwestfälischen Provinznest Bad Salzuflen. Ende der Achziger veröffentlicht dort das Label „Fast Weltweit“ diverse Singles und Cassetten-Sampler. Aus diesem Umfeld stammen unter anderen Jochen Distelmeyer (Blumfeld), Bernd Begemann und eben Frank Spilker. Der nennt seine zu der Zeit in wechselnder Besetzung auftretende Band Die Sterne, „damit das kein anderer mehr tun kann“. 1991 zieht Spilker nach Hamburg lernt dort die anderen Bandmitglieder kennen und seitdem gibt es die Sterne, wie wir sie kennen. Aus Einflüssen, die in Soul, Hip Hop und Funk liegen entwickelt die Band ihren eigenen (dann doch wieder Indie-Pop-) Stil. Die von Frank Spilker mit beeindruckender Beiläufigkeit vorgetragenen Texte der Sterne sind deutsch, was zu der Zeit nicht gewöhnlich ist, und bewegen sich zitatenreich zwischen Politik und Privatem ohne auf eindeutige Parolen zu setzen.