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Giant Sand support HCL

Die Weltmeister im Zerfledern von Countryballaden

Hot Animal Machine

Giant Sand hat sich regelrecht zum Inventar der Reihe Hot Animal Machine entwickelt. Auch nach über zehn Jahren Giant Sand und unzähligen Tonträgern besteht das Konzept von Howe Gelb immer noch aus dem Gundsatz: Nix is fix.

Das heißt, bei Giant Sand-Konzerten weiß man auf erfrischende Art und Weise nie genau, was einen erwartet. Die Bandbreite reicht von Carnevalmusik (riesige Teddybären als Bühnenmaskottchen) über wunderschöne Countryballaden bis zu ausgefransten Lärmexkursionen, wo der Begriff "song" gerade noch als Torso durchscheint.

Wenn Giant Sand etwas nicht sind, dann berechenbar, und damit gehören sie auch im so genannten Underground zu den großen Ausnahmen. Howe Gelb, Oberhaupt der kommuneähnlichen Rockformation, gefällt sich in den Posen eines Späthippies. Sein Gitarrenspiel kling mal nach Grateful Dead und mal nach J.J. Cale, seine Stimme erinnert an den Lou Reed der seligen Velvet Underground-Tage. Seine Hanswurstereien gemahnen mitunter stark an Frank Zappa aus frühen Jahren. Ein Clown voller Widersprüche und dabei ein ernster Künstler. Howe Gelb legt großen Wert darauf, daß seine Werke nicht bloß als intellektuell aufpolierte Scherzartikel verstanden werden. Seine Songtexte will er als bedeutende Lyrik gewürdigt wissen, zu welcher die Band in einer Art work in progress die Musik beisteuert. Fragmente aus einer abgeschrägten Folkwelt blitzen auf, abwechselnd zu lärmig-fetzigen Country-Miniaturen. Howe Gelb präsentiert eine bunte Palette mit kleinen, witzvollen Farbtupfern, er verliert dabei aber niemals den engen Kontakt mit seinen musikalischen Wurzeln.

Mein erster und wichtigster musikalischer Einfluß aber war Neill Youngs elektrische Gitarre.
Howe Gelb

Fingerprints Vol.2 Songs

Live aufgenommen am 11. Februar 1995