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Die Hölle

Eine Kammeroper von Fausto Tuscano und Reinhold Lay. Eine Koproduktion von Klang 21 und ARGEkultur Salzburg. In Zusammenarbeit mit der Societa Dante Alighieri.

ARGE konzert Gesänge vom Ende

Mit dieser durch die Hölle von Dante inspirierten „Kammeroper“ führt Komponist Fausto Tuscano seine experimentelle Erkundung der Beziehungen von Sprache und Musik weiter. Kleine Sprachsignale werden als Vergrößerung des gesprochenen Dialogs vertont.

Fausto Tuscano führt mit seiner durch die Hölle von Dante inspirierten Kammeroper seine experimentelle Erkundung der Beziehungen zwischen Sprache und Musik weiter. In diesem Projekt steht der Zuschauer mit seiner Rezeption im Mittelpunkt. Die Musik orientiert sich an Sprachsignalen wie Zeige- und Ausrufewörtern, die, scheinbar unbedeutend, in der Tat verraten können, wie wir den Gesprächsaufbau organisieren oder Unsicherheiten verstecken. Diese Signale können auch einen direkten Weg zu psychischen Zuständen darstellen und dabei mehr von unserem Sein zeigen als jeder andere Teil der Rede. Der gesungene Text spielt hier in einer abstrakten Ebene, wo nur die genannten Sprachsignale vorkommen. Sie werden vertont und funktionieren wie eine Vergrößerung des gesprochenen Dialogs, um die psychologische und emotionale Ebene in einer anderen Dimension zu zeigen.
„Dantes Vision von einer verirrten Seele, die einen langen, mühevollen Weg zu beschreiten hat, macht sich die Theaterwerkstatt zu nutze, um einen Brückenschlag zwischen spätmittelalterlicher und gegenwärtiger Hölle zu wagen. Dantes aberwitzige, sagen wir ruhig wahnsinnige Zeichnung einer visionären Unterwelt, ist nicht nur die Beschreibung einer damals vorherrschenden Sichtweise und Vorstellung von Bestrafung eines verfehlten, sündenreichen Lebens, sondern bietet sich dadurch nachgerade an, einen Versuch anzustellen, den modernen Menschen mit seinen Verfehlungen und Sünden der letzten Jahrzehnte in Dantes Dramaturgie, in Dantes Sprache, eben in Dantes Hölle zu schicken.“ (Reinhold Lay)

Mit Gesänge vom Ende veranstaltet die ARGEkultur eine zweitägige Auseinandersetzung mit Musik und Sprache. Sowohl die zeitgenössische Komposition „Die Hölle“ von Fausto Tuscano wie auch das Popmusikprojekt „Lieder vom Ende des Kapitalismus“ von Peter Licht (Sa, 25.11.) sind ganz besondere musikalisch-lyrische Projekte. An zwei Tagen gibt es zwei völlig verschiedene formale Ansätze und Zugänge zu den Wirkungsmöglichkeiten von Sprache und Musik mit der inhaltlichen Gemeinsamkeit, dass beide Abende mit gesellschaftskritischem Blick vom Ende zu erzählen wissen.