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senselabor & depart / Georg Hobmeier (A): "We Only Do" – Premiere

Eine computergenerierte Performance in Koproduktion mit der ARGEkultur Salzburg. Eine Kooperation von depart und senselabor.

ARGE tanz tanz_house festival 06

In We Only Do stellen wir uns die alte Frage nach der Natur des Menschlichen und tun dies, indem wir das Menschliche an sich in Frage stellen. Mit Hilfe moderner Personal Computer erzeugen wir simple choreographische Strukturen und Anweisungen, die den drei Performern per Funkkopfhörern übermittelt werden. Sie erhalten Bewegungsinstruktionen, die sie ein Körperteil (A,B,C, …,F) in eine bestimmte Raumrichtung (1,2,3, …, 27) bewegen lassen. Dabei werden unterschiedliche Qualitäten der Bewegungen und Raumpositionen, absolute wie relative, immer wieder neu definiert. Ein Netzwerk aus Rechnern steuert die Tänzer so in Raum und Zeit. Es errechnet immer wieder neue Strukturen, wobei es im Laufe des generativen Prozesses seine bisherigen Entscheidungen reflektiert. Diese Strukturen werfen Befehle in unterschiedlichen Geschwindigkeiten aus, wobei Geschwindigkeiten erreicht werden, die von den Tänzern unmöglich zu erfüllen sind. Permanent befinden sich die Tänzer in einem akuten Spannungsverhältniss zu den Befehlen, die auf sie einhageln. Dabei soll nicht die Unzulänglichkeit des Menschen ausgestellt werden, sondern Licht auf die Konfrontation zwischen System und Körper geworfen werden, indem dem Zuschauer der materielle Widerstand der nur allzu menschlichen Materie immer wieder deutlich gemacht wird. Die Tänzer werden zum organischen Ausgabemedium einer Maschine. Scheitern sie an der zwangsläufigen Unmöglichkeit der Aufgabe, werden sie in ihrer Menschlichkeit sichtbar, was zu einem seltsamen Paradoxon führt: im Scheitern des immer nach Erfolg strebenden Performers öffnet das Stück den Blick auf das Menschliche, indem es dessen Grenzen aufzeigt.

Auch auf einer grösseren Strukturebene wirft die Performance Fragen nach der Natur der menschlichen Entscheidungen auf. Der Ablauf der Performance, die Dauer eines Abschnitts, die Abfolge dieser Abschnitte, all dies wird nun von einer Maschine geschaffen und die misst nicht mehr mit Hilfe menschlichen Verständnisses und Kunstverstands, sondern nach mathematischen Regeln und Mustern. Dabei reisst eine klaffende Lücke auf, permanent sieht sich der Zuschauer der affektlosen Fremdheit der Entscheidungen des Computers ausgesetzt.

„We only do, and what we do we do and what we don't do is possible, of course only in the rigid limitation of our system. The lack of (e)motion can create a potential, because what is is and what isn't, is possible.“ (by senselabor)

  • Konzept, Choreographie Georg Hobmeier
  • Performance Nina Fajdiga, Vlasta Veselko, Jadi Carboni
  • System, Visualisierungen Leonhard Lass
  • Instruktionen, Musik Gregor Ladenhauf
  • Dramaturgie Igor Dobricic
  • Kostüme Johann Tangyong

tanz_house festival 06 / play_ ground findet in Zusammenarbeit mit der ARGEkultur statt.