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Kollegium Kalksburg: "wiad scho wean"

Vincenz Wizlsperger, Paul Skrepek und Heinz Ditsch proben den ganz normalen Wiener Wahnsinn.

ARGE roter salon

„Ich bin zu alt, um nur zu spielen,
zu jung, um ohne Wunsch zu sein.“
Goethe, Faust 1, Studierzimmer, Seite 3

Kollegium Kalksburg. Hinter dem Namen verbergen sich drei hochmusikalische Originalgewächse mit tief gründendem, aber auch sehr stacheligem Humor. Vincenz Wizlsperger (Dichter, Sänger, Kamm- und Tubaspieler) verfügt über alle Register subtiler Komik, die den entfesselten Narren als tragische Figur mit einschließt. Heinz Ditsch ist ein echter Virtuose an Akkordeon und der singenden Säge. In der Mitte sitzt hämisch grinsend, auch singend, Paul Skrepek und spielt mit unglaublicher Gelassenheit seine Kontragitarre.

Die drei Herren haben sich der tradierten Kleinkunstform des Wiener Liedes auf ihre ganz eigene, alles gnadenlos ironisierende Weise „angenommen“. Ihre zerknitterten Anzüge und alten Hüte signalisieren Morbides. Die abgehackten Dialoge wirken improvisiert, die Gestik ist skurril bis wahnsinnig. Hier proben drei blitzgescheite Burschen den ganz normalen Wiener Wahnsinn mit sichtlichem Vergnügen am sinnigen Quatsch. Immer wieder frappierend ist, wie perfekt die Panne hier geplant ist. Der Kontakt zum Publikum reißt nicht ab, der Spaß für alle Beteiligten ist garantiert.

Seriöse Liedpflege ohne Wenn und Aber!

Eine nüchtern-stringente Abendgestaltung. Drei Musiker, die, wie in China gestanzte Zahnräder in einem Schweizer Uhrwerk, Tradition und Herkunft nie verleugnend und immer wissend, wanns zu spät ist, sich gegenseitig antreibend exakt (2mal 45Min.) und wie aufgezogen ineinandergreifen (?). Alte und neue Lieder aus Wien, ganz im Sinne des geheimen Rats, den Goethe während eines opulenten Mahls seinem Schulfreund Friedrich Schiller gab: 'Altes das das Neue stützt, den Magen vor Übersäurung schützt'. - Weiters: Frisch gewaschene Hemden, lustige Kopfbedeckungen und Perücken, viel Musik und gute Laune.
Alles in allem ein gepflegtes Spätwerk! Oder, wie die Künstler selber sagen: „Das Alter schupft gar vieles leicht, wo Junge sich vergebens plagen.“

  • Kamm, Tuba Vincenz Wizlsperger
  • Kontragitarre, Gesang Paul Skrepek
  • Akkordeon, Singende Säge, Gesang Heinz Ditsch