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The Horror The Horror (S) – support: The Van Jets (B)

Die fünf Boys mit ihrem brandneuen Album, gefüllt mit coolem Pop: "Wired Boy Child".

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Das Debütalbum sandte 2006 Schockwellen durch die Indie-Welt und es wurde für seine knackigen, schlanken, energiegeladenen Sounds und dutzenden von Instant-Indie-Klassikern hochgelobt. Nun scharrt das zweite Album von The Horror The Horror, „Wired Boy Child“ in den Startlöchern.

Also, hier ist „Wired Boy Child“. Wieder mit den Markenzeichen: Zwei Ansagen, verschwommener Bass, das Schlagzeug und die geradlinigen Lead-Vocals (Joel Lindström) klingen kompakt und aufregend. Allerdings hat „Wired Boy Child“ einen melancholischeren Einschlag. Songs wie „It Was Everything, Everything!“ oder „Milky White“ sind von deutlich mehr Moll-Akkorden durchdrungen. Dadurch wirkt alles noch tiefgründiger und irgendwie mehr aus einem Guß … ohne dass die Spannung verloren geht.

„Wired Boy Child“ ist voll von Songs, bei denen man sich am liebsten eine Gitarre schnappen, die Akkorde lernen und mitsingen (oder gleich eine Band gründen!) würde.
Ruf deine Freunde an, auf in die Stadt und tanz durch die Nacht.
„Wired Boy Child“ feiert die Jugend, die Unabhängigkeit und die schiere Willenskraft.

The Horror The Horror

Fünf junge Schweden nennen ihre Band nach dem letzten Satz der Buchvorlage zum legendären Film „Apocalypse Now“. Was uns das sagt? Vor allem, dass es hier nicht vorrangig um Horror, sondern viel mehr um Kunst gehen muss. Doch vielen ist das nicht auf den ersten Blick klar.

„Die Leute denken meistens an so Psychobilly- oder Horrorbilly-Sachen, wenn sie unseren Namen hören und sind dann doch überrascht, weil wir nach … nun, ( …) definitiv nicht nach Horrorbilly klingen“, erklärte die Band in einem Interview.

Die Band, das sind fünf in der schwedischen Universitätsstadt Uppsala aufgewachsene Jungs, die inzwischen allesamt in Stockholm wohnen. Ihr Sänger Joel Lindström arbeitet nebenbei im Plattenladen. Seine musikalischen Wurzeln fand er einst in A-ha, Kool & The Gang und Depeche Mode, hört inzwischen aber lieber Can oder Annie. Drummer Jakob Frodell kaufte sich als erstes eine Shakin' Stevens-Platte, in der Annahme, er hole sich da ein paar Elvis-Songs nach Hause. Doch sein Geschmack änderte sich schnell: 1986 stand er erstmals auf einem Konzert – bei U2.

Auch die Gitarristen und Backgroundsänger Matthias Axelsson und Johan Jansson haben neben der Band einen zweiten Job. Matthias arbeitet in einem Verlag und hört leidenschaftlich gerne Prefab Sprout, Johan macht „irgendwas mit Geografie“. Sein Musikgeschmack schwankt zwischen Ride, Massive Attack, Nina Simone und Desmond Dekker. Der letzte im Bunde, Bassist Patrick Thorngren, passt nebenbei im Kindergarten auf kleine Blagen auf. Durch seine musikalische Schule ging er an der Seite von Steve Albinis Band Shellac.

All diese verschiedenen Einflüsse braut die Band zusammen. Heraus kommt der erste Longplayer „The Horror The Horror“. Die meisten Journalisten schreien bei Erscheinen im Februar 2006 laut: „Das klingt ja ganz nach den guten alten Talking Heads“. Nun, das schreien die Journalisten zu dieser Zeit auch bei jedem zweiten indie-poppigen Gitarrenalbum. Also bitte. Vergleiche beiseite lassen, noch einmal reinhören und an den blechern-poppigen und hochmelodischen Songs der Schweden erfreuen.

  • Guitars/Vocals Mattias Axelsson
  • Drums Jakob Frodell
  • Guitars/Vocals Johan Jansson
  • Vocals Joel Lindström
  • Bass/Guitars Patric Thorngren