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Gunkl: "Wir – schwierig"

Eine surreale Gratwanderung zwischen dem hohen Niveau der Unterhaltung und den Niederungen des Humors.

ARGE kabarett

„Mit seinen geschliffenen Waffen namens Wissen, Witz und Wortgewandtheit stellt Gunkl auf geistreiche und fesselnde Weise Gedankengänge in Gefilde an, die nur selten von Kabarettisten gestreift werden …“ Profil.
Eine surreale Gratwanderung zwischen hohem Niveau der Unterhaltung und den Niederungen des Humors – „Wir – schwierig“, das 8. Solo des Denk- und Wort-Akrobaten.

Das Hirn will ja denken. Und ich glaub, es kommt dem Hirn zumindest einmal da jetzt gar nicht soo drauf an, dass das, was es sich denkt, in der Welt auch beobachtbar ist. Da wäre ja ein großes Schweigen in der Welt. Wenn das, was man sagt, auch nachweislich stimmen muss, bevor man es sagt. Zuerst denkt man was, dann denkt man das ins Reine, ob's auch wirklich stimmt, ob's das so in der Welt auch wirklich gibt, und dann erst darf man's sagen. Da wär's ruhig. Aber nicht, weil wir Menschen so viel Blödsinn daherreden, sondern schon seit jeher; da hätten wir Menschen als Sprache wahrscheinlich nicht viel mehr als ein paar Pflanzen- und Tiernamen hervorgebracht, und ein paar Bezeichnungen für körperliche oder soziale Verrichtungen. „Baum, Gegend, Du, Ich, Tier, Kleines Tier: Essen, Großes Tier: Laufen!“ Ein paar Rumpfsemantismen, die das Zusammenleben regeln, „Geh weg! Komm her! Nicht jetzt!“ Sonst hätten wir nicht viel zu sagen gehabt, weil wir auch nix zum denken gehabt hätten.

„Mit teilweise verblüffenden Abhandlungen über Winkelsummen, Urlaubsvideos, die Funktion des kleinen Wörtchens „aber“ oder die komplizierte Entstehung jener bereits im Programmtitel erwähnten Gemeinschaft, die für sich die Bezeichnung „wir“ in Anspruch nehmen zu können glaubt, rundet Gunkl sein wie immer faszinierendes, humoristisch-wissenschaftliches und bis zur letzten Beistrich exakt einstudiertes Referat ab. Gelegentlich versteigt er sich dabei diesmal aber auch zu zwar spürbar weniger amüsanten, aber immerhin bestaunenswerten Kunststücken, die mehr den Kriterien einer gedankenakrobatischen Leistungsschau gerecht werden, als jenen anspruchsvoller Abendunterhaltung.“ (kabarett.at)