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Lird van Goles (CH)

"More jazz than Mogwai, more doom than Bon Jovi".

ARGE roter salon Konzert

Neuentdeckungen dürfen überall gemacht werden und meist wird dort gefunden, wo nicht gesucht wird. Wie zum Beispiel in Schwyz, keiner Stadt, die mit Rockbands prahlt. Doch es gibt auch dort die Besessenen, die sich in die Proberäume einschließen, damit sich später die Bühnen der Schweiz erschließen. Lird Van Goles gehört dazu, ein Trio, das seit 2003 Musik macht, eine vorzügliche Demo-CD herausgegeben hat, und jetzt mit „Who Set That Fire“ endlich ein erstes, großes Zeichen setzt.
Lird Van Goles ist keine straighte Rockband, die mit drei Akkorden die Welt erobern will. Ihr Sound braucht Entfaltungszeit und -raum. An ihren Konzerten stapeln sich die Synthies, sie wabbern, wenn sich die Songs erstrecken, werden begleitet von flächendeckenden Gitarren. Im Sound von Lird Van Goles steckt das ganze Universum an Klängen, welche Mark Völkle, Simon Reichmuth und Björn Magnusson bisher ins Ohr bekommen haben. Und ja, es ist ein Universum. Von 70er Prog- und Krautrock, den 90er Stonerschwergewichten bis zu Gruppen wie The Mars Volta, Isis oder Black Rebell Motorcycle Club reichen die erkennbaren Einflüsse, viele mehr sind es noch unter der Oberfläche.
Beendet wurden die Aufnahmen nach zwei denkwürdigen Shows im Nachbarland. „Wir ließen uns immer wieder von einfachen Ideen inspirieren.
Dies brachte uns in die diversesten Aufnahmelocations.“ Und immer wieder zu Deezl Imhof ins Foolpark Recording in Baar/ZG. Entstanden ist mit „Who Set That Fire“ ein dreistufiges Werk. Es besteht aus den Kern-Tracks „United Kerosin“, „Indoor – Cuhurum Dooom“ und „Should've Gone“. Während „United Kerosin“ sich nach gezügelten Kyuss und ungezügeltem Drogenkonsum anhört, werden in „Indoor – Cuhurum Dooom“ milde an 80er Jahre erinnernde Schlachtgitarren angestimmt. „Should've Gone“ kommt verhältnismäßig geradlinig daher, mit einer leicht angeborenen Düsterheit.
Dazu gesellen sich drei Instrumentalsongs und vier Zwischenstücke, die als Bindeglieder fungieren, und trotzdem die Eigenheit des Albums hervorheben. Und wenn man denkt, es sei alles vorüber, wird der Hidden Track zur weiteren angenehmen Überraschung.
Wichtig war Lird Van Goles, dass Geräusche des Albums sich im Artwork der CD wieder finden. Gestaltet wurde es in New York vom Künstler und Surf Rocker Lionel Gaillard.
Lird Van Goles' Debüt-Album zeigt das Schaffen dreier Musiker, die zu jung sind für ihre Musik. Diese Frühreife mag irritieren, doch hier gibt sich niemand altklug. Man weiß was man kann – und setzt dies auch gebührend ein. Dass solches Selbstbewusstsein aus Schwyz stammt, ist nur ein gutes Zeichen für alle anderen Bands, die im Untergrund musizieren.

  • Drums Marc Völkle
  • Bass, Vocals Simon Reichmuth
  • Guitars Björn Magnusson

Diskographie

  • 2004 Demo-CD Lird Van Goles (Eigenvertrieb)
  • 2006 CD Cosmic Outbreak (Soloprojekt Björn Magnusson, Eigenvertrieb)
  • 2007 EP United Kerosin (Little Jig Records)
  • 2007 CD Who Set That Fire (Little Jig Records/Irascible Distribution)