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Paper Bird

Die koboldromantische One-Woman-Band bringt ihr brandneues Album "Thaumatrope" mit. Support: Lena Scheibner, Singer-Songwriterin aus Salzburg.

ARGE roter salon Konzert

Das Thaumatrop ist ein Spielzeug des 19. Jahrhunderts, basierend auf dem Prinzip der optischen Täuschung, welche dazu führt, dass sich zwei, auf verschiedenen Seiten einer Kartonscheibe befindenden Bilder durch rotierende Bewegung der Scheibe zu einem verschmelzen: Der frei fliegende Vogel befindet sich im Käfig.
Das dritte Album „Thaumatrope“ der Wienerin Anna Kohlweis entstand, von der musikalischen bis zur visuellen Komponente, einmal mehr in kompletter Eigenregie und in Heimarbeit, geprägt durch die räumliche Untrennbarkeit von Alltag und Aufnahmesituation, stark beeinflusst von Alltagsmedien und die Arbeit umgebenden Büchern, Filmen, Zeichnungen, Geräuschkulissen. Beats werden hier oft aus Tonaufnahmen aus dem Alltag gefertigt, das Auslösegeräusch der Kamera klickt im Viervierteltakt, Versatzstücke von in fremden Häusern entstandenen Klavieraufnahmen werden in die eigenen vier Wände transportiert und als Endlosloop verarbeitet. Hier wird gepfiffen, gestampft, mit sich selbst in Chören um die Wette gesungen, in die ganz dunklen Abgründe abgetaucht und zu selbigen im Takt geklatscht.
Die Textschreiberei, immer mit einer gewissen Dringlichkeit durchzogen und noch immer das, was am leichtesten und spielerisch an der ganzen Paper Bird'schen Heimmaschinerie funktioniert, schlängelt sich in den Monaten der Entstehung tentakelartig durch Aufnahmearbeit und Alltagsleben und pendelt zwischen mythologisch anmutenden Metaphern, Exorzismen, Körpererfahrungen und Anmerkungen zum abendlichen Fernsehprogramm.
Die zwei Seiten von „Thaumatrope“ spiegeln vielleicht auch eine gewisse Zerrissenheit wider, zwischen Alltag und Alltagsflucht, selbstgewählter Isolation als Ein-Personen-Band und Erzeugung der eigenen Band vom Band, zu der (und gegen die) die Stimme erhoben wird.“

Pressestimmen zu „Cryptozoology“:

“ … und trotzdem produziert sie auf diese Weise nicht etwas für ihr Nachtkästchen, sondern eine CD, die durchaus auch etwa auf Young God Rec. des (spektakulär vom Krach zum Folk konvertierten) Michael Gira zu finden sein könnte. Paper Bird bewegt sich geschickt am Puls des Genres: ein wenig koboldromantischer Eskapismus von Björk; Field Recordings à la Woven Hand; ein Chor – seit A Silver Mt. Zion unverzichtbar. Die bombastischen Krachträume sind ausgeträumt, in der Ruhe liegen die neuen Revolutionen“ (der Standard)

„Paper Bird fährt ihre Krallen aus und zerrt uns traumwandelnd in verborgene Landschaften. Ob es wirklich so gut ist da zutraulich mitzugehen, weiß man allerdings nie so recht. Auf jeden Fall will man ihr folgen.“ (Barbara Matthews, FM4)