Editorial
Machen wir jetzt alle eine Rolle rückwärts? Landraub durch Krieg und Verwüstung, AKWs als grüne Alternative oder gleich wieder Anwerfen der Kohleverbrennung? – Tchnologieoffen, haha! Bodenversieglung und Artensterben im Rekordtempo, Macho-Sexisten als Staatenführer, extrem rechte Parteien an der Macht, Kriminalisierung derer, die sich wehren – große Göttin, die es nicht gibt, sag: sind wir von allen guten Geistern verlassen? Ja.
Für Schockstarre haben wir keine Zeit. Möge die Kunst uns helfen, Kraft geben, den Kopf durchlüften, aus dem Sofa beuteln. Kunst – unvorhersehbare Wirkung auf mich.
Und deshalb geben wir heuer dem Tanz und der Musik Raum – zwei Ausdrucksformen, die mehr verbindet als die gemeinsame Geschichte. Beiden wohnt Abstraktion inne, beide können Gefühle ausdrücken und wecken. Strawinsky und Nijinsky, welch Höhepunkt der Zusammenarbeit.
Platz dem Unsagbaren, dem noch Ungedachten, im besten Fall entsteht Magie aus dem Unerwarteten.
Natürlich will ich durch Kunst verführen, alles andere wäre gelogen, Musik kann dies ganz hervorragend, sie nimmt uns mit in Vergangenheit oder Zukunft, vermag uns einzuhüllen.
Musik ohne Tanz, ja, natürlich, das funktioniert. Tanz ohne Musik: aus meiner Sicht selten. Das diesjährige tanz_house FESTIVAL verbeugt sich mit kurzen Konzerten, die die Abende eröffnen, vor der Schwester Musik und will damit die Ohren und Herzen schärfen für die nachfolgenden Performances.
Editta Braun
Are we all doing a roll backwards now? Land theft through war and devastation, nuclear power plants as a green alternative or starting up coal burning again. – Open to technology, haha! Soil sealing and species extinction at record speed, macho sexists as leaders of states, extreme right-wing parties in power, criminalisation of those who fight back - great goddess that does not exist, say: have we taken leave of our senses? Yes.
We have no time to freeze in shock. May art help us, give us strength, air our heads, shake us out of the sofa. Art - unpredictable effect on me.
And that is why this year we are giving space to dance and music - two forms of expression that have more in common than their shared history. Both have an inherent abstraction, both can express and awaken feelings. Stravinsky and Nijinsky, what a highlight of collaboration.
Make room for the unspeakable, make room for the yet unthought, in the best case magic arises from the unexpected.
Of course, I want to seduce through art, anything else would be a lie, music can do this very well, it takes us into the past or the future, is able to wrap us up into it.
Music without dance, yes, of course, that works. Dance without music: rarely in my view. This year's tanz_house festival bows to the sister music with short concerts that open the evenings and thus wants to sharpen the ears and hearts for the performances that follow.
Editta Braun
zum günstigen Preis von € 70,-
Installation & Performance (17:30-18:30)
Am 5. November 1768 fällt mit Getöse ein Meteorit vom verdüsterten Himmel über Mauerkirchen. Die Bäuerin Apollonia Bart findet ihn anderntags. DOWNFALL lädt Gäste zuerst auf das Versuchsgelände von Lawine Torrèn nach Moosdorf ein, um einen tonnenschweren Stein in seinem Fall zu beobachten. Die seismische Erschütterung wird als Bodenchoreographie zu einem Film gefügt. Die performative Präsentation mitsamt Fels findet im SZENE Saal statt.
Stefan Ebner ist ein zeitgenössischer Songwriter und erzählt lyrisch und kraftvoll von emotionalen Grenzsituationen und den Schwierigkeiten, sich als hochsensibler Mensch in unserer Welt zurechtzufinden.
Durch wiederkehrende Muster versucht CieLAROQUE eine Form des Tanzes zu finden, die zur Anpassung und Flexibilität fähig ist und dabei nicht nur auf den Körper fokussiert, sondern auch auf den Bezug zu Zeit und Raum. Das Bewegungsvokabular sucht nicht nach Perfektion, sondern orientiert sich an den Ecken und Kanten, das Unvollkommene ist gewollt.
Sie exploriert ihre weibliche Urkraft – Mut, Stärke, Sinnlichkeit erwachen in Freude, in Liebe. Die Mystik dieser Choreographie wird mit Musik und Videobildern live unterstützt und verhilft der Entfesselung der einzelnen Urkräfte hin zur Ganzheit: ELYSIUM.
Installation & Performance (17:30-18:30)
Am 5. November 1768 fällt mit Getöse ein Meteorit vom verdüsterten Himmel über Mauerkirchen. Die Bäuerin Apollonia Bart findet ihn anderntags. DOWNFALL lädt Gäste zuerst auf das Versuchsgelände von Lawine Torrèn nach Moosdorf ein, um einen tonnenschweren Stein in seinem Fall zu beobachten. Die seismische Erschütterung wird als Bodenchoreographie zu einem Film gefügt. Die performative Präsentation mitsamt Fels findet im SZENE Saal statt.
Installation & Performance (17:30-18:30)
Am 5. November 1768 fällt mit Getöse ein Meteorit vom verdüsterten Himmel über Mauerkirchen. Die Bäuerin Apollonia Bart findet ihn anderntags. DOWNFALL lädt Gäste zuerst auf das Versuchsgelände von Lawine Torrèn nach Moosdorf ein, um einen tonnenschweren Stein in seinem Fall zu beobachten. Die seismische Erschütterung wird als Bodenchoreographie zu einem Film gefügt. Die performative Präsentation mitsamt Fels findet im SZENE Saal statt.
Ein mehrsprachiges und multikulturelles Mosaik, im Zentrum die klassische Gitarre, in ihrer Einsamkeit oder verbunden mit E-Gitarre-Effekten, umrahmt von theatralischen Soundscapes und Pervolarakis Stimme.
Wir sehen eine Performerin in einer wiederkehrenden Schleife des Fallens. Während sie ständig versucht, der Schwerkraft zu trotzen, werden wir an die vielen Stürze unseres Lebens erinnert und daran, dass wir manchmal loslassen müssen, um wieder auf die Beine zu kommen.
Ein Labor zur Entwicklung queerer Vorstellungswelt, das die Ästhetik von Körpern, Bewegungen und Reibungsgeräuschen erforscht. Was sind Reibungskörper? Was sind Reibungs geräusche? Was sind Reibungsbewegungen?
Schönheit – Hässlichkeit, Mut – Angst, Kraft – Schwäche, Liebe – Hass, Licht – Schatten … Kunst als Stimme. Nichts wird weggelassen, nichts geschönt … kompromisslos, beobachtend, aufzeigend, geradlinig. „Bernie Rothauer und Alexandra Niedermoser führen uns vor, wie jede Krücke zum Zepter werden kann – im Zauberland des unverwüstlichen Trotzdem!“ – Norbert K. Hund, Radiofabrik
Die Aufführung betont das Gefühl des Alleingelassen-Seins, obwohl die Erinnerung an die Zweisamkeit noch sehr präsent ist. Die Erkundung der Beziehung zwischen den beiden führt zur Entdeckung neuer Möglichkeiten, die Abwesenheit zu verändern. Die Leere bietet eine Plattform für die gemeinsame Gestaltung eines Duetts zwischen Jerca Rožnik Novak und der fiktiven Veronika.
Eine Slackline, ein Musiker und sich wiederholende Bewegungen. Eine Tänzerin befasst sich mit der Selbstbewegung nach Feldenkrais als Schlüssel zum Selbsterhalt. In ihrer unmittelbaren Umgebung sucht ihr Körper nach regulierenden Konstanten, um neue Formen und Funktionen anzunehmen.
EWIG 25
Mit jeder gesungenen Liedzeile fluten körpereigene Opiate, Glückshormone wie Beta-Endorphine und Serotonin, den Organismus. Deshalb sind die acht Sänger von StimmLos nicht nur immer gut gelaunt, sondern leben auch länger. Und altern nie. So ist das nun mal. Die reine, hohe Kunst des männlichen A-cappella-Gesangs wirkt wie ein Jungbrunnen, denn die jugendliche Stimmung überträgt sich auf das geschätzte Publikum und macht das Konzert zu einem freudigen Erlebnis für alle.
Rauschhaft ermächtigen sich vier Tänzerinnen gegen die Objektivierung und Kapitalisierung ihrer weiblich gelesenen Körper, lassen körperliche Grenzen verschwimmen und setzen gemeinschaftliche Kräfte frei, die ihre Körper politisch werden lassen.
Martin Kilvády bringt uns mit NOS-TAL-Žííí einen großzügigen Schuss Nostalgie, frische und stilvolle Moves, die durch viele Studio- und Bühnenjahre geschmiedet wurden. Der Tanzfilm THE ELUSIVE PERMANENCE OF BEING entführt uns in die eindrucksvolle Landschaft Kataloniens.
Andrea Lienbacher am Piano und Lena Maria Müller von Fridays For Future Salzburg als Einstimmung auf das Hauptabendprogramm.
Thierry Zaboitzeff zeichnet mit LA FORÊT ein Musikgemälde, eine Art Hörspiel. WRITTEN PORTRAITS zeichnet Porträts aus Poesie, improvisierter Musik und improvisiertem Tanz. Und Banda Yala lädt Publikum sowie Festivalteilnehmer*innen zum gemeinsamen Tanzen ein.