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Presse • 14.04.2009 • Bernhard Strobl, Salzburger Nachrichten

Kunst, die nicht behindert

Kulturinitiative. Eine Ausstellung besonderer Art wird heute, Mittwoch, im Beisl der ARGEKultur eröffnet: "EigenArt", Kunst betreuter Menschen.

Daniel Reisecker aus Bürmoos und Jabranca Nikolic aus Salzburg freuen sich seit Langem auf den Tag: Heute, 15. April, 18 Uhr, wird im Beisl der ARGEKultur eine Bilderausstellung mit Werken von ihrer Hand eröffnet. Stargast: Willi Resetarits. "Das freut uns sehr, dass von uns Bilder ausgewählt wurden", sagen sie nicht ohne Stolz.

Die beiden kunstsinnigen Menschen verbringen mehrere Stunden pro Woche im "Reflex" der Betreuungseinrichtung "Pro mente". Dort finden sie nicht nur ihren eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten entsprechende Arbeit, es wird ihnen auch Freizeitgestaltung bei künstlerischer Beschäftigung geboten. Unter Anleitung von Martin Gredler, dem Leiter der grafischen Werkstatt im Traklhaus, arbeiten sie und andere vom "Reflex" mit Pinsel und Farbe. Sie schaffen farbenfrohe und emotional beeinflusste Bilder in Acryl auf Leinwand.

Dass ihnen die Möglichkeit eröffnet wird, Arbeiten aus ihrem Schaffenskreis der großen Öffentlichkeit vorzustellen, ist einem Team der Schule für Sozialbetreuungsberufe im Diakonie-Zentrum in Salzburg zu danken. Marleen Lax, Lydia Roth, Paul Doblhofer und Gerhard Haupt haben als Projektarbeit zum Abschluss ihrer Ausbildung zu angehenden Fachsozialbetreuern ein Kunstprojekt gestartet: "EigenArt - Kunst, die nicht behindert" mit Menschen mit psychischer, geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung.

"Unsere Aufgabe war es, ein nachhaltiges Projekt für Menschen mit Beeinträchtigung zu entwickeln und zu realisieren", erzählten Lydia Roth und Marleen Lax den SN. Ihr Blick richtete sich auf Kunst und Kreativität betreuter Menschen in mehreren Einrichtungen des Landes Salzburg, wie Lebenshilfe, "Pro Mente" und Mathiashof der Caritas Salzburg.

"Das primäre Anliegen unserer Aktion ist es, eine Plattform für diese Künstlerinnen und Künstler und ihre Werke zu schaffen und damit Selbstbestimmung, Integrität und Normalität zu fördern", erzählen die angehenden Sozialarbeiter.

Aus der Vielzahl von Bildern von 20 in den Einrichtungen betreuter Menschen wurden die besten ausgewählt. Sie werden der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und zum Kauf angeboten. Marleen Lax: "Damit können die Leute gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben." Die Künstler selbst durften mitentscheiden, welche ihrer Werke ausgestellt werden.

"Wichtig war uns auch die Einführung eines Künstler-stammtisches für die ausgewählten Menschen und die Schaffung einer Ausstellungsmappe mit Beschreibung der Künstler", erzählen die Initiatoren (geöffnet bis 9. Mai).

© Bernhard Strobl, Salzburger Nachrichten

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