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gold extra "Frontiers"

Präsentation des preisgekrönten Computerspiel-Kunstprojektes. Anschließend Publikumsgespräch mit gold extra, Ramón Reichert, Herbert Rosenstingl.

ARGE schwerpunkt Open Mind Festival "HIDE OR SEEK. Mut zur Freiheit. Mut zur Flucht."

Frontiers – Das Computerspiel, das an die Grenzen Europas führt

Präsentation und Publikumsgespräch

  • 12.11., 20:00 Uhr
  • mit gold extra, Ramón Reichert, Herbert Rosenstingl

Interaktive Installation im Foyer der ARGEkultur

  • 13.11., 17:00-22:00 Uhr
  • 14.11., 14:00-19:00 Uhr
  • 18.11., 17:00-22:00 Uhr
  • 19.11., 17:00-22:00 Uhr

Frontiers ist ein Computerspiel, das Stationen einer Flucht nach Europa zeigt. Als Flüchtling oder Grenzwache kann der Besucher in dieser Installation die Stationen der Reise spielen.
Frontiers lässt die dramatische Situation an den Grenzen anhand der Stationen zweier Fluchtrouten nach Europa durchleben. In der Rolle des Flüchtlings oder Grenzsoldaten gelangen die Spieler in die Sahara, an das algerische Hoggar-Gebirge, an den Zaun in Ceuta, an einen spanischen Strand oder an den Hafen von Rotterdam.

Der Produktion an dem Spiel ging eine intensive Recherchephase zu Hintergründen von Migration und der Situation von Flüchtlingen an den europäischen Grenzen vor allem in Spanien und der Ukraine voraus. Das Team von Frontiers besuchte die spanische Exklave Ceuta, andalusische Städte und die ukrainisch-slowakische Grenzregion um Uschgorod. Zahlreiche Gespräche mit Flüchtlingen, Bewohnern der jeweiligen Gegenden, mit Hilfsorganisationen, staatlichen Vertretern oder anderen Medieninitiativen bilden den Hintergrund zum Spiel. Reale Fakten, Orte, Schicksale werden in die Spielrealität übersetzt. So kann Frontiers den Dialog über Flucht und Migration auf neuen Plattformen eröffnen.

Voraussetzung für das Spiel zu Hause

Steam-Account und „Half-Life 2“ oder „Half-Life 2 Death Match“. Account und Spiel kann über store.steampowered.com bezogen werden.

Frontiers kann als Spiel politische Fragen wie Migration und Flucht nicht lösen. Die Produzenten wollen jedoch mit dem Spiel und der Website konkrete geographische Räume und politische Felder in unserer Erinnerung verankern, um uns die Information über die Situation der Migranten über die gelegentliche Katastrophenmeldung hinaus wahrnehmen und aufnehmen zu lassen.

Das Multiplayer-Online-Computerspiel Frontiers wird von der österreichischen Künstlergruppe gold extra in Kooperation mit internationalen Partnern produziert. Der erste Teil wurde im europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs, im Herbst 2008 veröffentlicht – als kostenfreier Download unter www.frontiers-game.com

Frontiers

Produzenten: Tobias Hammerle, Georg Hobmeier, Sonja Prlic, Jens Stober, Karl Zechenter.
Team: Adam Donovan, Ingo Herwig, Martina Brandmayr, Kerstin Ruppel, Florian Eberle, Brian Main, Philipp Seis, Oliver Balazs, Tiago Albeha, Zosen Oveja Negra, uvm.
Produziert in Kooperation mit Almada 555, in Zusammenarbeit mit European Cultural Foundation und Medienmuseum ZKM Karlsruhe, unterstützt durch den Sparkasse Kulturfonds, sowie bm:ukk, Land Salzburg und Stadt Salzburg.
Unter Mitarbeit von fadaiat/indymedia Spanien sowie Studenten der FH MMA Salzburg-Urstein (Department Game Design).

Teilnehmer des Publikumsgespräches am 12.11.2010

Ramón Reichert

ist Professor für Neue Medien am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Er lehrt Medientheorie und Kulturwissenschaft an der Johannes Kepler Universität Linz, am Mozarteum Salzburg und an der Donau-Universität Krems. Forschungs- und Lehraufenthalte führten ihn u.a. nach Berlin (HU), Bochum, Canberra (Australian National University), Columbia (SC), London und Zürich. 2008/09 war er Research Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Sozialen Medien, Online-Medien, Gaming-Kultur, Digitaler Ästhetik, Netzkritik und Visueller Politik. Von ihm sind Veröffentlichungen u.a. zu Governmentality Studies, Neuen Medien, zur Medialisierung wissenschaftlichen Wissens und zu Medien-Amateuren erschienen.

Herbert Rosenstingl

geboren 1969 in Wien, ist ausgebildeter Freizeit- und Medienpädagoge. Er studierte an der Universität Wien sowie der Donau-Universität Krems, wo er einen Masterabschluss (MA) in „Applied Game Studies“ erlangte. Für mehrere Jahre war er hauptberuflich in einer Jugendorganisation tätig. Seit 1994 ist er im österreichischen Jugendministerium beschäftigt und u.a. mit den Arbeitsschwerpunkten Neue Medien und Medienpädagogik betraut. Er leitet die im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend eingerichtete „Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von Computer- und Konsolenspielen“ www.bupp.at.

gold extra

(siehe unten)

gold extra

ist eine in Salzburg gegründete Künstlergruppe, die seit 1998 an den Schnittstellen von Theater, Bildender Kunst, Neuen Medien und Musik arbeitet. Die Idee schafft das Format – für die künstlerische Arbeit von gold extra ist die konstante Forschung nach innovativen künstlerische Ausdrucksformen eine zentrale Aufgabe.
Ihre Arbeiten erhielten zahlreiche Preise, zuletzt wurden sie vom bm:ukk für innovative Kulturarbeit ausgezeichnet.
www.goldextra.com

Tobias Hammerle

* 1976 in Fatima, Portugal, lebt seit 10 Jahren in Salzburg. Regie/Konzept diverser Kurzfilme, Sound/Videoarbeiten & Licht-Performances in Braunschweig, Andalusien, Marokko, Venezuela, New York, Salzburg, Graz, Lissabon. Zusammenarbeit unter anderem mit Atanas Georgiev („Cash & Marry“, 2008), Christoph Büchel, WaxFactory, Waloschke Breslau, Ori Flomin, Rudolf Zange, Mara Vivas.

Georg Hobmeier

* 1977 in Innsbruck/Österreich, Performance- und Medienkünstler, freier Dozent. Studium Schauspiel, Mozarteum 2001, Postgraduate Dance and Technology, Theaterschool Amsterdam 2006. Seit 2000 hat er zahlreiche Performances und Installationen mit interaktiven real-time Medien entwickelt. Sein Interesse gilt interaktiven Technologien wie der Entwicklung von publikumsorientierten Theater und Installationssettings.

Sonja Prlic

* 1976 in Salzburg/Österreich. Regisseurin, Dramaturgin, Autorin und Übersetzerin, studierte Literatur in Wien und Dramaturgie in Frankfurt am Main, derzeit Doktorandin am Schwerpunkt „Wissenschaft und Kunst“ in Salzburg. Sie hat 1998 die Künstlergruppe gold extra mitbegründet und arbeitet an interdisziplinären Projekten und Performances, sie erhielt dafür u.a ein Stipendium des DAAD wie auch das Bundesstipendium für Dramatik und den Autoren- und Produzentenpreis Bremen.

Jens M. Stober

* 1986 in Karlsruhe/Deutschland. Medienkünstler und Game Designer. Studium Medienkunst (Info-Art/Game-Art) Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Zahlreiche Arbeiten mit Game Engines (Source, Unreal, Cry).

Karl Zechenter

* 1972 in Linz/Österreich. Regisseur, Autor und Kurator. Studium der Deutschen Philologie und Politikwissenschaften, Mitbegründer der Künstlergruppe gold extra. Von 1999-2005 Künstlerischer Leiter des Kulturzentrums ARGEkultur Gelände Salzburg, Projektleiter des Festival OFFMozart, Festival der Freien Szene im Rahmen von Mozart 2006 Salzburg. Er arbeitet als freier Regisseur und Autor an Projekten zwischen Musik, Theater und Bildender Kunst. Preise u.a.: Bundesstipendium für Dramatik, Auszeichnung beim Autoren-Wettbewerb Drama X, Autoren- und Produzentenpreis Bremen.

Pressestimmen:

„Vor allem Jugendliche sollen in dem Computerspiel 'Frontiers' für die Problematik der Flucht sensibilisiert werden, und zwar ganz direkt: Entweder in der Rolle eines Grenzsoldatens, oder eines Flüchtlings, der es in die Festung EU-Europa schaffen will.“
ARD Tagesthemen, 26.02.2009

„Einen bewegenden Perspektivwechsel bietet das Spiel FRONTIERS.( …)Dabei erlebt der Spieler Immigrationspolitik hautnah“
arte Metropolis, November 2009

„Noch nie zuvor lagen virtuelle Welt und reale Welt von Flüchlingen so nah bei einander wie in dem Computerspiel FRONTIERS“
Servus TV, Februar 2010

Die Fernsehsender arte, ARD und Servus TV haben über Frontiers berichtet, ebenso wie die Radioprogramme von BR (Zündfunk), WDR, Ö1, FM4, ORF.at., sowie freie Radios.
Zahlreiche Zeitungen haben über Frontiers berichtet darunter Die Zeit, Intro, GEE, Der Standard, Kurier, Kleine Zeitung, Salzburger Nachrichten, Zeitungen von Greenpeace, Stadtzeitungen und das Flüchtlingsmagazin Talk Together.
Die European Cultural Foundation hat das Projekt zum Showcase gemacht und nennt es „a beautiful, gritty, ground-breaking project“. Die Zeit schreibt: „gold extra hat ein Spiel entworfen, das ästhetisch, realistisch und lehrreich die Situation für illegale Einwanderer an den Grenzen Europas darstellt.“ Intro attestiert: „Derzeitige Projekte wie Frontiers beweisen: Serious Games können sogar gut aussehen.“ und das Computermagazin GEE hat Frontiers im Jänner 2009 zum Mod des Monats gewählt.