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WER DEUTET DIE WELT? am 21.11.2020 um 11:00 Uhr
Grafik © beton.studio

WER DEUTET DIE WELT?

Ein Autor*innen-Projekt zu Besitz, Macht und Hegemonie | Moderation: Theresa Seraphin und Josef Kirchner | Gratis-Stream auf www.argekultur.at

OPEN MIND Festival Text Diskurs In Kooperation mit edition mosaik

Besitz wirkt auf weit verzweigte und komplexe Weise. Macht kann ausgeübt werden durch weiße Dominanz, Finanzmonopole oder heterosexuelle Normen. Und so unterschiedlich Formen der Hegemonie sein können, so differenziert ist auch die Kritik und Gegenwehr.
Als literarische Erweiterung des Festivals haben wir sechs Autor*innen eingeladen, den auf dem Festival verhandelten Themenschwerpunkten aus ihrer spezifischen Perspektive und anhand einzelner konkreter Beispiele zu begegnen. Die Autor*innen Sandra Chatterjee, Amir Gudarzi, Lisa-Viktoria Niederberger, Stefanie de Velasco, Miroslava Svolikova und Stefanie Wuschitz fragen u.a. nach Möglichkeiten nachhaltiger Autor*innenschaft und Kunstproduktion, dokumentieren emanzipative Frauen-Bewegungen in Indonesien oder untersuchen den weiblichen Körper im Spannungsfeld vielfältiger Besitzverhältnisse.

Die so entstehenden sechs Kurzessays werden während des Festivals einerseits online auf www.openmindfestival.at veröffentlicht und gleichzeitig als Buch bei edition mosaik publiziert. Zum Festivalabschluss werden die Essays in einer Lesung vorgestellt. Gemeinsam mit den Autor*innen Stefanie Wuschitz und Miroslava Svolikova wollen wir die auf dem Festival verhandelten Themen rückblickend diskutieren und einordnen.

In Kooperation mit edition mosaik

Die Autor*innen

Amir Gudarzi
Foto (c) Nima Nazarinia

Amir Gudarzi graduierte an der einzigen Theaterschule im Iran. Er schrieb Theaterstücke und Drehbücher und absolvierte ein Studium in Szenischem Schreiben in Teheran. Seit 2009 lebt Gudarzi unfreiwillig im Exil in Wien, wo er ein Studium in Theater-, Film- und Medienwissenschaften abschloss. 2017 gewann er den exil-DramatikerInnenpreis. 2018 wurde sein Stück ARASH // HEIMKEHRER in Wien uraufgeführt. Gudarzis Stück DIE BURG DER ASSSASSINEN wurde 2019 zum Stückemarkt Berliner Theatertreffen eingeladen, 2020 wird sein Stück GELEEMANN in Wien im Werk X am Petersplatz zu sehen sein. Gudarzi erhielt zahlreiche Dramatik- und Literatur-Stipendien und arbeitet derzeit an seinem Debütroman.

Miroslava Svolikova
Foto (c) Reinhard Werner

Miroslava Svolikova, geboren 1986, studierte Philosophie und Bildende Kunst in Wien und Paris und besuchte einen Lehrgang für Szenisches Schreiben beim Dramaforum / uniT Graz. Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften, u.a. in manuskripte. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Retzhofer-Dramapreis 2015, Nestroy-Nominierung als bester weiblicher Nachwuchs 2017, Autorinnenpreis der österreichischen Theaterallianz 2018, Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarkts 2019. Zuletzt: RAND, UA Schauspielhaus Wien und KÖNIG LEAR (Neuübersetzung), UA Schauspiel Bochum, Herbst 2020. Miroslova Svolikova wird vom Suhrkamp Theater Verlag vertreten.

Lisa-Viktoria Niederberger

Lisa-Viktoria Niederberger, geboren 1988 in Linz, hat in Salzburg Kunstgeschichte und Germanistik studiert und u.a. als Barkeeperin und Buchhändlerin gearbeitet. Seit 2014 editorische und veranstalterische Tätigkeit für die Salzburger Literaturzeitschrift erostepost und Veröffentlichung von Kurzprosa in diversen Literaturzeitschriften und Anthologien. Das literarische Debüt MISTELN ist im März 2018 in der edition mosaik erschienen. Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich für Literatur 2019. Gegenwärtig studiert Lisa-Viktoria Niederberger Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz.

Sandra Chatterjee
Foto (c) Varsha Dewan

Sandra Chatterjee ist Choreographin und Wissenschaftlerin. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit den Forschungsschwerpunkten Performance, Kultur- und Tanzwissenschaften, Migration sowie Gender- und Postcolonial Studies erkundet sie die Überschneidungspunkte zwischen Theorie und künstlerischer Praxis. Sie ist außerdem Gründungsmitglied des ‚Post Naytam Collective’, einer multi-nationalen, internet-basierten Gruppe von Choreographinnen und Wissenschaftlerinnen. Sie war Ko-Organisatorin der Integrier-Bar in München (2011 bis 2013) und des 7HOCH2 – FESTIVAL FÜR ZIVILE AUFTRAGSKUNST in Salzburg (2017). Zu ihren aktuellen Projekten zählt die Organisation der Plattform CHAKKARS – MOVING INTERVENTIONS, das Forschungsprojekt BORDER – DANCING ACROSS TIME (FWF P 31958-G) an der Universität Salzburg und das Projekt THE SMELL OF RACISM. – Studium in Honolulu, Los Angeles und Wien. Sandra Chatterjee lebt u.a. in Salzburg.
www.sandrachatterjee.net

Stefanie Wuschitz
Foto (c) Yusuf Agus Kurniawan

Stefanie Wuschitz beschäftigt sich mit der Schnittstelle zwischen Kunst, Forschung und Technologie, mit Fokus auf critical media practices (feminist hacking, open source technology, peer production). Sie studierte Medienkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien und an der New York University (TISCH School of the Arts). Sie war Digital Arts Fellow an der Umeå University in Schweden, wo sie das queerfeministische Kollektiv Mz* Baltazar’s Laboratory gründete, das heute einen feministischen Hackerspace in Wien betreibt. 2014 schloss sie ihr Doktorat über feministische Hackerspaces an der TU Wien ab. Sie hielt Forschungs- und Post-Doc-Positionen an der Universität für Angewandte Kunst, TU Wien, Michigan University und Universität der Künste Berlin inne und ist derzeit Projektleiterin im FWF-Projekt FEMINIST HACKING. BUIDING CIRCUITS AS AN ARTISTIC PRACISE an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Gleichzeitig betreibt sie künstlerische Forschung, z.B. über Digitalisierung und Feminismus in Indonesien. Ihre künstlerischen Arbeiten wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen präsentiert.

Stefanie de Velasco
Foto (c) Joachim Gern

Stefanie de Velasco wuchs als Kind spanischer Einwanderer im Rheinland auf. Ihr Romandebüt TIGERMILCH wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt. 2019 erschien ihr Roman KEIN TEIL DER WELT, in dem sie ihre Kindheit bei den Zeugen Jehovas verhandelt. Von November 2019 bis Februar 2020 streikte sie vor der Akademie der Künste in Berlin für eine gerechtere Klimapolitik. Derzeit ist sie mit einem selbstgebauten Wohnfahrrad unterwegs - auf der Suche nach der Literatur der Zukunft. Ihre Reise dokumentiert sie auf der Künstler*innenplattform Patreon.
www.patreon.com/stefdevelasco

Josef Kirchner
Foto (c) Mark Daniel Prohaska

Josef Kirchner (Moderation), geboren in Tirol, leitete 2009 bis 2010 das Filmtheater Kitzbühel, seit 2010 übernahm er diverse Aufgaben im Salzburger Filmkulturzentrum Das Kino. Von 2017 bis 2018 leitete er die Öffentlichkeitsarbeit der ARGEkultur, von 2018 bis 2019 jene des Toihaus-Theaters. – Ausgestattet mit dem START-Stipendium für Kulturmanagement des Bundeskanzleramtes Österreich koordinierte er 2017 7HOCH2 – FESTIVAL FÜR ZIVILE AUFTRAGSKUNST. Seit 2015 ist er Kulturvermittler am Salzburg Museum. – Seit 2011 ist er Gründer und Herausgeber von mosaik – Zeitschrift für Literatur und Kultur. 2016 erschien seine Studie über unabhängige zeitgenössische Literaturprojekte IDEALISMUS UND KULTURPREKARIAT (edition mosaik). Seit 2020 ist er künstlerischer Leiter des LITERATURFEST SALZBURG. Er lebt und arbeitet in Salzburg.