ICH HASSE MENSCHEN
Postdigitale Tragikomödie
In einer Wohngemeinschaft der nahen Zukunft liegen die Nerven blank. Während Cuba den ganzen Tag im Metaverse abhängt, wenn sie nicht gerade für einen ausbeuterischen Lieferservice fahren muss, kämpft Volker mit seinen ganz eigenen Problemen. Als Staubsaugerroboter mit dem Intellekt eines Nobelpreisträgers ist er hoffnungslos unterfordert. Und anstatt Krebs zu heilen oder den Klimawandel zu stoppen, muss er sich mit Cuba streiten, die sich weigert, die gemeinsame Wohnung aufzuräumen. Selbst die Fahrt zur Ladestation wird zum Spießrutenlauf.
Aber Hilfe ist in Sicht! Lösen soll den Konflikt die neue Mitbewohnerin Fanny, die als qualifizierte Mensch-Maschinen-Therapeutin auf solche Situationen doch bestens vorbereitet ist – oder?
Währenddessen streamt WLAN-Router Conny, der unscheinbarste Mitbewohner der WG, das bunte Treiben auf seinem Twitch-Kanal – und gibt dem Publikum eine illustre Menge intimer Hintergrundinformationen. Als seine Show immer populärer wird, bekommen die WG-Streitereien bald globale Auswirkungen.
Die Sitcom ICH HASSE MENSCHEN wirft einen exklusiven Blick in eine Zukunft, in der Chatbots über den beruflichen Werdegang entscheiden und der Kühlschrank auf die Linie achtet – ob man will oder nicht. Erleben Sie die Entstehung einer Superintelligenz und seien Sie dabei, wenn sich – wie jeden Abend wieder – das Schicksal unseres Planeten entscheidet.
- Inszenierung Lena Rucker, Nils Corte
- Ausstattung Yvonne Schäfer
- Creative Technologist Phil Hagen Jungschlaeger
- Dramaturgie Dr. Sophie Oldenstein
- Video FX Nils Corte
Besetzung
- Cuba Billie Barleben
- Fanny Marie-Luis Kießling
- Santa, Pizzabote, Stimme Volker Jonas Fürstenau
- Volker as himself
Uraufführung am 19. September 2025 – Bühne im Park – Theater Altenburg Gera
Salzburg-Premiere am 6. November 2025
Lena Rucker
Geboren 1993 in Graz, ist Regisseurin, Autorin und Musikerin. Nach ihrem Musikpädagogik- und Germanistikstudium fand sie über eine Regiehospitanz bei Alexander Eisenach den beruflichen Einstieg ins Theater. Der Fokus ihrer künstlerischen Arbeit liegt auf Sprache und Geschichtenerzählen mit zeitgenössischen theatralen Mitteln. In der Spielzeit 21/22 war sie im Team des Theaters im Bahnhof Graz, 22/23 als feste Regieassistentin am Schauspielhaus Graz, wo sie unter anderem mit den Regisseur*innen Anne Lenk, Franz Xaver Mayr, Markus Bothe und Ed. Hauswirth zusammenarbeitete. 2022 feierte sie ihr Text- und Regiedebüt mit ÖSTERREICH STINKT GUT (Graz) und fand über die Mitarbeit an der Produktion HIESIG in Hainersdorf den Zugang zu Digitaltheaterformaten - Beispielarbeiten in diesem Bereich sind etwa die VR-Theaterproduktion SYMMETRIE (Co-Regie mit Nils Corte, Staatstheater Nürnberg 2023) oder die Roboter-Installation HUG ME IF YOU CAN (mit Nils Corte und Phil Jungschlaeger, Jahrestagung der Dramaturgischen Gesellschaft 2024). Zuletzt schrieb und inszenierte sie AMPERE. LUIS UND LINE STEIGEN AUS (Graz, Juni 2024) und führte gemeinsam mit Nils Corte bei der AR-Theaterproduktion DER BAU (Staatstheater Nürnberg, Oktober 2024) Regie. 2024 erhielt sie ein Startstipendium im Bereich Musik und darstellende Kunst des Bundesministeriums.
Nils Corte
Nils Corte lebt und arbeitet in Berlin, Graz und Nürnberg. Er ist Autor, Regisseur, Programmierer, Musiker und Produzent. Sein künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Nutzbarmachung von Virtual- und Augmented Reality, Künstlicher Intelligenz und Robotik in Performance Kontexten, sowie der Erforschung sensorbasierter Interaktionsmöglichkeiten und der Entwicklung digitaler Narrative und Erzählformen. Zuletzt schrieb er MORD AUF DEM HOLODECK (2019) und SYMMETRIE (2022). Seit 2015 ist er Veranstalter des Musik- und Kulturfestivals klingtjut. Er ist Entwickler der mit dem VR Now Award ausgezeichneten Visualisierungssoftware Peppers Holosuite, die es Schauspieler*innen ermöglicht, mit holografisch projizierten virtuellen Objekten auf der Bühne zu interagieren und diese für das Publikum simultan erfahrbar zu machen. Desweiteren programmiert er an und für die Social VR Plattform Resonite und hat zahlreiche Apps im Theaterkontext konzipiert und entwickelt. Für die ARGEkultur mentorierte er zusammen mit Roland Senkl die Entwicklung der Kunstprojekte der Stipendiat*innen des MEDIA ART LABS im Rahmen des DIGITAL SPRING 2022 und die Bespielung des Digitalen Foyers mit diesen Kunstprojekten im Rahmen des OPEN MIND Festivals 2022. Er ist Alumni der Akademie für Theater und Digitalität und wurde für die Produktion PAN’S LAB am Staatstheater Nürnberg für den Faustpreis 2022 nominiert und arbeitet derzeit als künstlerischer Leiter des Extended Reality Theaters (XRT) am Staatstheater Nürnberg.
Foto © Lou Hinderhofer
Yvonne Schäfer
Yvonne Schäfer lebt und arbeitet zwischen Salzburg und München, wo sie im Januar 2023 ihr Diplomstudium der Bühnen- und Kostümgestaltung, Film und Ausstellungsarchitektur an der Universität Mozarteum abgeschlossen hat. Angefangen von Bühnen- und Kostümbildern (u.a. Theater Kiel, Hamburger Kammerspiele), interaktive Rauminstallationen (z.B. für PLANET 09, Regie: Carmen Schwarz oder die Performance-Installation THE TIME IT TAKES, Konzept: Julia Schwarzbach), über analoge wie digitale Illustration und Zeichnung, bis hin zu Objektkunst und filmischen Arbeiten spiegelt sich die Offenheit ihres künstlerischen Ansatzes auch in der Bandbreite ihres Werkes wieder. 2022 zeigte sie die interaktive VR-Experience NIEMANDSLAND, im Rahmen des Open Mind Festivals der ARGEkultur.
www.yvonneschaefer.eu