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Marcel-Lí Antúnez: "Pol" – Österreichische Erstaufführung

Sensations-Gastspiel: das einzigartige surrealistische Medientheater des Fura dels Baus Mitbegründers

ARGE medienkunst bone machines - im republic

Spielort: Republik Salzburg, Anton Neumeyer Platz 1
Marcel-lí Antúnez Roca, der Mitbegründer von La Fura dels Baus, des legendären katalanischen Theaters, das 2001 „Faust 3.0“ bei den Salzburger Festspielen produzierte, präsentiert in Salzburg die österreichische Erstaufführung von POL. „Archaischer Futurismus“ nennt Batromeu Mari, die Arbeit des Performers – und eröffnet damit jenen aktuellen Spannungsbogen, in dem sich Antúnez Rocas Theaterstücke bewegen: das dauernde Wirken archaischer Wünsche und die sich ständig erweiternden technischen Möglichkeiten. Mit surrealen Bildern, grob-gestängigen Robotern und feinen Maschinenwesen gelingt ihm eine berührende Verbindung aus Technologie und Poesie.

Marcel-lí Antúnez Rocas Theater fordert die Phantasie seines Publikums, sie selbst können in die Produktion und in die Aufführung eingreifen. So hat er zu seinem weltweit einzigartigen Umgang mit Exoskeletten gefunden: Das Exoskelett, ein Metalgerippe außen am nackten Körper getragen, läßt den Schauspieler zugleich spielen wie auch seine ganze Umgebung, Visuals, Roboter und vieles mehr steuern – es kann aber auch das Publikum den Akteur steuern lassen.

POL ist eine zauberhaft komische und berührende Geschichte über die Liebe im Zeitalter der Maschinen, die Antúnez Roca als Märchen mit Robotern und Digital Animation erzählt: eine Erzählung voll Freude, Leidenschaft und Trauer über die unmögliche Liebe eines Hasen zu einer virtuellen Prinzessin, die selbst nur Würste liebt. Das ironische Melodrama nimmt uns auf eine Reise mit, in der Instinkte schließlich den Dienst versagen und die Liebe triumphiert.

Maschinenwesen, surreale Bilder, die Intensität der körperlichen Performance der Schauspieler läßt uns in POL wie in einem Brennglas den Schrecken und die Möglichkeiten von Körpertechnologien aus der Summe des 20. Jahrhunderts erfahren. Entgegen einer naiven Cyborg Ideologie, die Mensch und Maschine gleichsetzt und die Welt als Uhrwerk funktionieren lässt, betont Antúnez Roca das Organische, Irrationale, Nicht-Mechanische als Essenz der Verbindung zwischen den Menschen, so dass seine Maschinen am Ende mechanische Brücken zur Phantasie herstellen.

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