ARGEkultur Salzburg Logo
ARGEkultur auf Facebook ARGEkultur auf Flickr ARGEkultur auf YouTube ARGEkultur auf Instagram

Bone Machines

Körper - Maschine - Technologie

3.-12.2.2003

"The senses have no future" resümierte Hans Moravec in einem kontroversiellen Aufsatz Ende der Neunziger. Die Vision: Wenn die Technologie die Evolution eingeholt hat, werden wir unser Bewusstsein downloaden und unsere Sinne und Knochen, die Menschen als Sex & Bone Machines haben ausgedient.
Abseits solcher Visionen und ständig steigender Prozessorleistungen bei gleichzeitiger Miniaturisierung lassen uns Wellness und Schönheitsoperation, Gesundheitschip und Klonen beständig den Blick auf den eigenen Körper werfen. Der Mensch ist in die Zange von maschineller und genetischer Verbesserung genommen. Aber der Schreck vor Frankenstein ist verloren, und selbst der Cyborg hat seine Scharfkantigkeit verloren: Die Technik geht den Menschen unter die Haut.
Bone Machines präsentieren vier künstlerische Standpunkte, die sich mit Körpertechnologien und neuen Körperbildern beschäftigen.

Die vier Projekte erobern auf unterschiedliche Art den Körper und die alten Knochen und geben ihm den Common Sense zurück:
Marcel-Lí Antúnez Roca führt uns unmittelbar in die Tiefenschicht des Schocks, den der Anblick von Maschinenmenschen auslöst. Surrealistische Bilder und ein Metallskelett, das der Kontrolle der Umgebung (Visuals) genauso dient, wie es den Akteur selbst kontrolliert - bis sich die Phantasie des Körpers einen Weg bahnt und die Interaktion von Performer und Publikum einen neuen möglichen Freiraum schafft.
Ungleich brachialer schaffen Fuckhead diesen Freiraum: Sie führen - selbst nackt - in emotionale Extreme, in Grenzbereiche des Hörens und Wahrnehmens. Die Musik von Fuckhead hat sich vom Schmerz verabschiedet und feiert die Lust im eigenen Körper zu stecken.
Nahtlos daran schließt sich der Untertitel von Vivisector, von Klaus Obermaier und Chris Haring, an: Von Nanotechnologie fasziniert entwerfen Obermaier und Haring eine Realität, in der dem einzelnen viele Körper zur Verfügung steht und ein Körper unendlich verwendbar zusammensetzbar und mit Schrecken und ästhetischer Schönheit zugleich neu transplantierbar wird.
Die Video-Installation von asap stellt ein verbindende Galerie der maschinellen und genetisch modifizierten Körperbilder in einer ironischen Revue zusammen.