Die ARGEkultur führt als größtes unabhängiges Kulturzentrum Salzburgs zeitgenössische Kunst und Kultur in einzigartiger Weise zusammen. Sie agiert als Veranstalterin und Produzentin für zeitgenössische, innovative und gesellschaftskritische Kultur. Als Kommunikations- und Produktionsstätte – auch für zahlreiche Initiativen und Gruppen – positioniert sich die ARGEkultur als Treffpunkt und Arbeitsplatz für aktuelles kulturelles Schaffen in Salzburg.
Jährlich finden in der ARGEkultur bis zu 350 Veranstaltungen (Eigen-, Ko- und Gastveranstaltungen) mit insgesamt rund 40.000 Besucher*innen statt. Dazu kommen zahlreiche Workshops, Kurse, Seminare und Proben.
In einem dynamischen Hausnutzungskonzept bietet die ARGEkultur eine Plattform für Arbeits- und Vernetzungsmöglichkeiten für mehr als 20 permanente bzw. regelmäßige Nutzer*innengruppen verschiedener Sparten.
Die Geschichte der ARGEkultur beginnt mit der Gründung des ARGE Kulturgeländes im Jahr 1981. In einem Zusammenschluss von ca. 50 Initiativen und Gruppen wurde dieser Verein mit dem Ziel gegründet, das Gelände des ehemaligen Sternbräu-Areals am Fuß des Rainbergs, mit einer Nutzfläche von 24.000 m², als ein selbstverwaltetes Kulturzentrum zu nutzen.
Logo ARGE Rainberg Bewegung
Erstmals manifestierte sich dieser Wunsch beim ersten Salzburger Jugend- und Kulturgespräch im April 1981 im Filmkulturzentrum "Das Kino". Unter dem Titel "Züri brännt, Salzburg pennt!" wurde im Anschluss an die Filmvorführung "Züri brennt" über die unzureichende räumliche Infrastruktur für kulturelle Entfaltung in Salzburg öffentlich diskutiert. Die Forderung nach einem Kulturgelände am Rainberg war das konkrete Ziel dieser Bewegung, die im November 1981 den Verein gründete, und sich ARGE Rainberg nannte.
Über einen Zeitraum von drei Jahren wurde in Verhandlungen mit den politisch Verantwortlichen versucht, Zusagen für dieses Rainberg Projekt zu bekommen, jedoch ohne Erfolg.
Kulturgelände Nonntal
(November 2003)
Breitere öffentliche Wahrnehmung erhielt die ARGE Rainberg Bewegung durch ihren politisch motivierten, kreativen Aktionismus, der bei der "bunten Demo" (Juni 1984) und der "Bettlerdemo" (Juli 1984) beim Fest zur Festpieleröffnung zum Tragen kam. Als Ergebnis dieser für Salzburg neuen Protestkultur, erhielt die ARGE Rainberg das Angebot, den HTL-Lehrbauhof im Nonntal für ihre Zwecke zu nutzen. Diese kleine Variante (ca. 1100 m²) wurde in den folgenden Jahren baulich adaptiert und eröffnete 1987 seinen Betrieb als Kulturgelände Nonntal.
Viele Initiativen, die im ursprünglichen Nutzungskonzept für das Rainberggelände vorgesehen gewesen wären, konnten im Gelände im Nonntal keinen Platz finden. Einige fanden in den Folgejahren eigene Heimstätten, das Scheitern des Rainbergprojektes ist daher ein Mitgrund für die gegenwärtige Kulturlandschaft in der Stadt Salzburg mit vielen dezentralen Kulturorten.
Beibehalten werden konnte im Kulturgelände Nonntal die Konzeption eines selbstverwalteten Kulturzentrums, vergleichbar mit dem WUK in Wien. Seit damals gilt das Kulturgelände (die ARGEkultur) als das größte autonom verwaltete Kulturzentrum Westösterreichs.
Ende der 90er Jahre wurde das adaptierte Provisorium des früheren HTL-Lehrbauhofes in seiner beschränkten Nutzungsfähigkeit immer offensichtlicher. Nach langen Verhandlungen beschloss der Salzburger Gemeinderat im Dezember 2003 die Finanzierung eines Neubaus, der 2005 im Areal des Uniparks Nonntal eröffnet wurde. Mit dem Ortswechsel wurde namentlich aus dem Kulturgelände Nonntal die ARGEkultur.