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Sujet Jahresprogramm 2022

JAHRESPROGRAMM 2022

Medienkunst | Gaming

Die ARGEkultur hat den Bereich Medienkunst in den letzten Jahren vor allem durch Festivals – BASICS (bis 2014) und DIGITAL SPRING (2016 und 2018) – abgedeckt und damit vor allem ein recht homogenes, medienkunstaffines Publikum angesprochen. Der gesamtgesellschaftlichen Breitenwirkung, mit der digitale Medien unseren Alltag nahezu vollständig umgestaltet haben, wurde damit allerdings oft nicht ausreichend Rechnung getragen.

Daher haben wir diese Konzentration auf Festivalformate ausgeweitet und stellen seitdem den Medienkunst-Bereich breiter auf: zum Beispiel in 2021 durch die Erweiterung des Bereichs durch Gaming-Formate (wie BORDERGRID von gold extra), durch partizipative Projekte (wie EXIT GHOST von irreality.tv) oder den argeBOT, der sowohl zum vierzigjährigen Jubiläum der ARGEkultur im April 2021 zum Einsatz kam als auch seit 2020 integraler Bestandteil des OPEN MIND Festivals ist.

In 2022 verändert der DIGITAL SPRING nicht nur sein Format, er verbindet sich auch mit dem OPEN MIND Festival und arbeitet an einer künstlerischen Bespielung unseres neuen Digitalen Foyers. – Wir schließen endlich die Projekte SCHNITT # STELLEN von gold extra und EXIT GHOST von irreality.tv ab, die uns teilweise seit 2018 begleiten. – Und zeigen mit vielen Projekten aus dem Bereich Theater | Tanz | Performance, dass die Grenzen zu Medienkunst und Gaming teilweise recht fließend sind.

DIGITAL SPRING

Medienkunst
März

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist offensichtlich, dass der Einsatz neuer Medien und Technologien in der Kunst keineswegs nur ein Nischenphänomen ist. Wo die Medienkunst in den letzten Jahrzehnten bereits große Schritte gegangen ist, befindet sich der Einsatz neuer Technologien zum Beispiel in der Darstellenden Kunst noch am Anfang. Der künstlerische Einsatz von Medien, und besonders der von sog. ‚neuen Medien’, will aber gelernt sein und ist in einer dynamisch wachsenden freien Kunstszene keine Selbstverständlichkeit. Der biennale DIGITAL SPRING setzt an dieser Stelle der konkreten Wissensvermittlung und Weiterbildung der lokalen Kunstszene durch internationale Expert*innen aus Medienkunst und Wissenschaft an. Gemeinsam mit lokalen Kooperationspartner*innen geben wir in den kommenden Ausgaben lokalen Künstler*innen unterschiedlicher Bereiche (Performance, Theater, Musik u. a.) die Möglichkeit, ihre eigene künstlerische Praxis durch den Umgang mit neuen Medien zu erweitern. In einer offenen Laborsituation werden künstlerische Ideen erprobt und transdisziplinäres Arbeiten ermöglicht.

Der DIGITAL SPRING wird damit von einem Medienkunstfestival zu einem ergebnisoffenen medienkünstlerischen Labor für die lokale Szene. Er wirkt nachhaltig als Entwicklungszelle der medienkünstlerischen Erweiterung der Kunstproduktion in Salzburg und fügt sich somit in den grundsätzlichen Digitalisierungsprozess der ARGEkultur.

In 2022 werden sich Künstler*innen mit der Social-VR-Plattform Mozilla Hubs beschäftigen und – unter Anleitung von minus eins – künstlerisch gestaltete Räume für das neue Digitale Foyer der ARGEkultur entwerfen. Diese Räume werden sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema ‚Berührung’ auseinandersetzen und im Rahmen des OPEN MIND Festivals BERÜHRT EUCH! im November erstmalig bespiel- und begehbar sein.

minus.eins (Roman Senkl, Nils Corte) entwickeln und produzieren u. a. Theaterprojekte, Festivals, Installationen in Virtual-Reality-Umgebungen (Mozilla Hubs, VR Chat u.a.) und verbinden reale mit digitalen Welten in künstlerischen Livestreams (Augmented Reality, Mixed Reality). Sie entwickeln mit ihrem Team die virtuelle Theaterreihe DAS HOUSE, die 2021 zum ersten Digitalen Showcase des Berliner Theatertreffen 2021 eingeladen wurde, im Rahmen der Ars Electronica 2020 das Online-Festival KEPLERS GARDENS, wo sie in über einhundert 3D-Räumen begleitend zum Festival virtuelle Begegnungsstätten schufen, sowie für die Jahrestagung der Dramaturgischen Gesellschaft die Infrastruktur und Online-Räume der Tagung und der digitalen künstlerischen Projekte. Zuletzt entwickelten sie im Rahmen des Berliner Theatertreffens eine digitale Umsetzung von Christopher Rüpings EINFACH DAS ENDE DER WELT und Stefan Bachmanns GRAF ÖDERLAND.

Trailer Foyererweiterung
© Felix Ludwig

gold extra: SCHNITT # STELLEN

Gaming
März

Mit gold extra und dem Medialab der Universität Mozarteum Salzburg schließen wir in 2022 das Langzeit-Projekt SCHNITT # STELLEN ab.

In dem medienkünstlerischen wie medienpädagogischen Forschungsprojekt entstanden gemeinsam mit Schüler*innen der NMS Lehen die Mixed-Reality-Games THE TRUTH – PART 2 (2019) und BLACK DAY (2020). Das Gesamtprojekt und die beiden Spiele wurden ausgezeichnet mit dem Ars Electronica Prix U14 Award 2020 und 2021, dem European Youth Culture Award 2019 und dem Media Literacy Award für Medien und Innovation 2021.

THE TRUTH – PART 2 war bereits im Juni 2019 in der ARGEkultur zu sehen. BLACK DAY sollte zunächst im Rahmen des DIGITAL SPRING 2020 und nach dessen Absage im Oktober 2020 sowie im November 2021 in der ARGEkultur zu sehen sein – auch diese Präsentationen mussten Corona-bedingt abgesagt werden. – Im Rahmen des DIGITAL SPRING werden nun beide Spiele nochmals gezeigt. Eine Podiumsdiskussion mit Expert*innen und das eintägige Symposium SCHNITT # STELLEN – Medienprojekte mit Jugendlichen im Spannungsfeld von Kunst, Vermittlung und Partizipation schließen das insgesamt vierjährige Projekt ab.

www.goldextra.com

gold extra: SCHNITT # STELLEN
gold extra: SCHNITT # STELLEN
Foto © gold extra

irreality.tv: EXIT GHOST – SALZBURG EDITION

Medienkunst
März

Im Juni 2021 ging irreality.tv in Salzburg auf Geistersuche. Im Rahmen der SOMMERSZENE produzierte die Künstler*innen-Gruppe gemeinsam mit Salzburger Bürger*innen – mit Schüler*innen wie Erwachsenen – einen Teil der dritten Staffel ihrer Serie EXIT GHOST. – Nach monatelanger Feinarbeit zeigen wir im Rahmen des DIGITAL SPRING endlich den fertigen Film und blicken im Gespräch mit Esther Pilkington von irreality.tv und gemeinsam mit dem Publikum zurück auf die Dreharbeiten im Sommer.

irreality.tv produziert seit 2013 ortsspezifische und partizipative Web-Serien. Die Serien von irreality.tv entstehen in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Alle können mitspielen und gemeinsam mit dem Team den Plot entwickeln. Im Zentrum steht dabei die Frage, was passieren sollte oder könnte, wenn das Leben eine Fernsehserie wäre. Und im Rahmen eines Filmdrehs kann das dann auch wirklich passieren – Soapifizierung nennt irreality.tv dieses Verfahren. Der Alltag vor Ort ist Ausgangspunkt für Stories, die sich zwischen Dokumentation, Fiktionalisierung und Inszenierung bewegen. – Seit 2018 dreht irreality.tv die Serie EXIT GHOST – Staffel I in Koproduktion mit dem Staatstheater Augsburg (2018-2019), Staffel II (2019-2020) in Koproduktion mit brut Wien. Staffel III (2020-2021) wurde in Linz, Hamburg und Salzburg gedreht.

irreality.tv Daniel Ladnar, Lars Moritz, Esther Pilkington, Jörg Thums
Produktionsleitung ehrliche arbeit – freies Kulturbüro

Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes

www.irreality.tv

irreality.tv: EXIT GHOST
irreality.tv: EXIT GHOST
Foto © irreality.tv