Im Sprachgebrauch des digitalen Zeitalters scheint in verschiedensten Kontexten immer wieder der Begriff "guerilla" auf. Ursprünglich war dieser untrennbar verknüpft mit den bewaffneten Aufständen und vor allem Untergrundkämpfen von Widerständlern und Rebellen in Lateinamerika. Heute hört man von Spaßguerilla, Medienguerilla, guerilla marketing, netzguerilla oder guerilla look. Die "Guerilleros" und "Guerilleras" in den heutigen Metropolen und auch Netzknotenpunkten tragen kaum Waffen sondern Designeranzüge oder Markenturnschuhe, sitzen nicht am Lagerfeuer sondern bloggen oder kreieren Foren im Internet. Bezeichnet somit "guerilla" heute Aktionen und Intentionen jenseits eines gesellschaftlichen oder gar politischen Anspruchs? Oder worauf verweist der neue Kontext? Wohl gibt es heute keine homogene "guerilla" und der semantische Bezug weist auf unterschiedlichste Motivationen und Aktionsformen hin.
Über das ganze Jahr 2008 wird die ARGEkultur mit guerilla-kunst-Projekten, Produktionen und Veranstaltungen zum Thema in Salzburg die Möglichkeiten und Wirkungsformen von Projekten/Produktionen überprüfen:
Ausdruck über Interdisziplinarität, Medienkunst, Öffentlicher Raum, Politik, systemkritische Haltung, Experiment, Produktentwicklung, Networking, u.v.m.
guerilla festival im November 2008
Die Zusammenarbeit/Vernetzungstätigkeit, wie auch der künstlerische Output des gesamten Jahres guerilla laufen hier zusammen. Die Erkenntnisse der Salzburger Verhältnisse werden in Relation gesetzt zu einer internationalen Gesamt-Bewegung/Nicht-Bewegung. Angesichts sozialer und politischer Realitäten wie Arbeitslosigkeit, Sozialabbau, Demokratie-Abbau, Kriege, etc. stellt sich mehr denn je die Frage nach politisch-künstlerischer Intervention in den Zentren der Macht.
BlaueBlume GuerillaPink
Eine romantische Selbstinszenierung. Konzeption von Dorit Ehlers, Gerhard Patzelt, Fritz Rücker und Arthur Zgubic. Eine Eigenproduktion der ARGEkultur Salzburg im Rahmen der guerilla convention. 13., 15. & 17.11.2008
Zeitgenössisches Musiktheater über das sportlich-olympische Zusammenwirken von Göttern, Gunst und Gladiatoren. Eine Produktion von stART-Festival/OENM und ARGEkultur in Anlehnung an "Aspekte" zum Thema "Träume". Konzept/Produktion/Idee: ARGEkultur Salzburg Musikalische Umsetzung: OENM
"Gladiatorendämmerung"
Koproduktion von ARGEkultur und Klang21. Zwei Musiktheaterproduktionen im Doppelpack.
Elegien der Verwandlung
Die ARGEkultur versteht sich als Ort der Kontroverse. In Kombination mit Kulturproduktionen und -veranstaltungen, wie auch für sich selbst stehend, organisiert und konzipiert die ARGEkultur in 2008 immer wieder Diskussionsveranstaltungen und Film-Lectures zu gesellschaftlich relevanten Themen, die ansonsten gerne im Idyll einer Kleinstadt unsichtbar bleiben oder ganz vergessen worden sind.