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26. MotzArt Kabarett Festival

Eine Koproduktion von Christian Wallner und ARGEkultur Salzburg

31.1.-9.2.2008

MotzArt-Löwe

Werte FreundInnen intelligenten Humors!

Matthias Deutschmann, "die hellwache Lichtgestalt des politischen Kabaretts" aus Freiburg (und endlich erstmals in Salzburg zu Gast) sagt: "Wer alle erreichen will, muss auf Sinn verzichten". In diesem Sinn wird auch das 26. "MotzArt"-Kabarettfestival (trotz absehbar ausverkaufter Abende) "elitär" bleiben - und angriffige Haltung statt blanker Unter- oder dröger Oberhaltung pflegen, also "wellness" für Graue Zellen wie für das Zwerchfell bieten. Der Dichter Uwe Dick nennt das: "Optimierung des Denkens durch Witz".
Das gilt für "Senkrechtstarterin" Martina Schwarzmann, deren "liederliche" Vorpremiere von Ö1 live übertragen wird, ebenso wie für das brandneue, lachtränen-treibende Programm von Publikumsliebling Luise Kinseher. "Jahrhundertentdeckung" (D. Hildebrandt) Andreas Rebers zeigt sein hochmusikalisches, "philosokomisches" Gesamt(klein)kunstwerk "ziemlich dicht", während Reinhard Nowak, bestens bekannt von Bühne, Film und Fernsehen, urkomisch-wortreich über Spielformen der "Angst" räsoniert ("Außen trägt man Prada, innen Angst"). Satire-Großmeister Alfred Dorfer, erstmals bei "MotzArt" zu Gast, liest aus seiner ersten Textsammlung "wörtlich". Frisch - und verdient- mit dem "Deutschen Kabarettpreis" dekoriert, präsentieren Michael Altinger und Alexander Liegl (als Österreich-Premiere) ihr erstes Duo-Programm: Hintersinnige Ironie und geballte Spielwut - kabarettistische "Feinkost". Last not least begrüßen wir (erstmals hierzulande) Jochen Malmsheimer, begnadeter Sprachartist aus Bochum, der nach seiner umwerfenden Erörterung von "Sprachakten aller Art" hier gewiss nie wieder "Geheimtipp" ist. Und dass die Gruppe "MotzArt" (Fratt, Laber, Wallner) das Festival eröffnet, hat nichts mit "Rampen-sau-Mentalität" zu tun, sondern damit, dass ich nach acht Abenden der mutmaßlich intensiven Kollegenschafts-Betreuung, die ich wie immer kollegial mit Markus Grüner von der ARGEkultur teile, schlicht nicht mehr "premierenfähig" wäre ...

Humor ist, wenn man trotzdem denkt: Genießen Sie auch diesmal wieder beides!

Christian Wallner

Programm 2008

31.1.08 MotzArt: Wallner, Fratt, Laber (Salzburg)
"Quer Geist" - Uraufführung
1.2.08 Martina Schwarzmann (Niederbayern)
"so schee kons lebn sei!" - Vorpremiere
2.2.08 Luise Kinseher (Oberbayern)
"Hotel Freiheit" - Österreichische Erstaufführung
4.2.08 Andreas Rebers (München)
"Ziemlich dicht" - Salzburger Erstaufführung
5.2.08 Reinhard Nowak (Wien)
"Angst" - Salzburger Erstaufführung
6.2.08 Alfred Dorfer (Wien)
"wörtlich" - Eine Satirelesung - Salzburger Erstaufführung
7.2.08 Michael Altinger & Alexander Liegl (Bayern)
"Tote zählen keine Schafe" - Österreichische Erstaufführung
8.2.08 Matthias Deutschmann (Freiburg)
"Die Reise nach Jerusalem" - Österreichische Erstaufführung
9.2.08 Jochen Malmsheimer (Bochum)
"Ich bin kein Tag für eine Nacht" - Österreichische Erstaufführung

k.u.k. Kabarett. Kleinkunst in der Donaumonarchie

Ausstellung im Rahmen des MotzArt Festivals

ÖKA-Logo

Idee und Umsetzung: Iris Fink / Hans Veigl

Die Ausstellung beginnt mit der Geburtsstunde des Cabarets in Frankreich, zeigt dann die Entwicklung in Deutschland kurz auf und begibt sich auf die Reise durch die kabarettistischen Zentren der Donaumonarchie: Wien, Budapest und Prag.

Am 18. November 1881 gründete Rodolphe Salis sein Cabaret "Le Chat Noir" am Pariser Montmartre. Mit diesem Etablissement entstand das erste europäische Cabaret. Bald schlugen die Chansonniers Aristide Bruant und Yvette Guilbert in derartigen Lokalen sozialkritische Töne an.
Einerseits durch Gastspiele der Guilbert und andererseits durch die Reisetätigkeit vor allem zur Weltausstellung 1900 in Paris wurde die Kabarettidee auch in Deutschland populär.
Ernst v. Wolzogen gründete am 18. Jänner 1901 in Berlin das erste deutsche Kabarett, das so genannte "Überbrettl". Bald folgten Max Reinhardt mit seinem "Schall und Rauch" sowie in München die "Elf Scharfrichter" und etwas später der "Simplicissimus" von Kathi Kobus.
Waren bereits bei der Gründung des deutschen Kabaretts zahlreiche Künstler/innen der Donaumonarchie vertreten, übten in den Anfangsjahren wilhelminische Ensembles auf das Wiener Kabarett ein.

Am 16. November 1901 eröffnete Felix Salten im Theater an der Wien das "Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin", das allerdings nur wenige Vorstellungen erlebte. Erst 1906 kommt es zu einer nachhaltigen Wiederbelebung des literarischen Kabaretts in Wien mit der Eröffnung des "Cabaret Nachtlicht" durch Ensemble-Mitglieder der Münchner "Elf Scharfrichter", und des Theater und Kabaretts "Hölle" im Souterrain des Theaters an der Wien. Im Oktober 1907 wurde das Theater und Kabarett "Fledermaus" als Gesamtkunstwerk in der Kärntnerstraße eröffnet. Sowohl die Einrichtung als auch die Bühnenausstattung dieses "Jugendstil-Kabaretts" kamen von der Wiener Werkstätte.
Gleichzeitig zu den Wiener Gründerjahren öffneten in Budapest bedeutende Kabarettbühnen ihre Pforten. Der Geburtstag des Wiener und des Budapester literarischen Kabaretts fallen sogar auf denselben Tag. Der Journalist Jeno Zoltán begründete unter Mitarbeit von Franz (Ferenc) Molnár die "Bunte Bühne" / "Tarka Szinpad". Dieser folgen das "Cabaret Bonbonnière" mit dem Conférencier Endre Nagy und der Diseuse Vilma Medgyaszay, oder die "Moderne Bühne" / "Modern Szinpad". Kabarettbühnen werden in dieser Zeit aber auch in Krakau und Prag gegründet, so z.B. die "Lucerna" oder das "Montmartre", in dem Franz Kafka, Egon Erwin Kisch und Jaroslav Hašek bald Stammgäste wurden.
Von Paris ausgehend war somit bald nach der Jahrhundertwende das Kabarett zu einer europäischen Institution geworden.

Die Ausstellung "k. u. k. Kabarett" stellt anhand von Text-Bildtafeln die Entwicklung des Kabaretts in der Donaumonarchie sehr anschaulich dar.

www.kabarettarchiv.at