Werte Freundinnen und Freunde des intelligenten Humors!
Manchmal ist es notwendig, mit lieb gewordenen Traditionen zu brechen. Es ist eine Tradition, das jährliche MotzArt Kabarett Festival im Winter im Anschluss an die Mozartwoche zu veranstalten. Nach einer Woche Hochkultur folgt eine Woche messerscharfe Satire, um nach den musikalischen Höhenflügen wieder mit einem Lachen hart am Boden der Gegenwart zu landen. So, oder so ähnlich, dachte es sich Christian Wallner, als er das MotzArt Festival vor drei Jahrzehnten ins Leben rief. 2013 werden wir mit dieser Tradition brechen und erst im April den satirischen Höhenflug in Salzburg antreten, dafür aber mit acht außergewöhnlichen Abenden.
Das Programm ist ganz der Idee des Festivals verpflichtet und gespickt mit Hochkarätern, mit WiederholungstäterInnen und NewcomerInnen, mit Abstechern in die Literatur, ins Theater und in die Musik – und jeden Abend mit einer Salzburgpremiere. Ein Großmeister der deutschen Satire eröffnet die 31. Ausgabe und zwei anarchische Entertainer leihen ihm ihre Stimmen: Christoph Grissemann und Dirk Stermann gastieren erstmals beim MotzArt Festival und lesen Loriot, ganz im ernst. An den folgenden Abenden kommt die hochkarätige politische Satire mit Hagen Rether, Sigi Zimmerschied, den Staatskünstlern (Maurer, Scheuba und Palfrader) sowie Martin Puntigam zu Wort. Es folgen ein theatralischer Abstecher in die Kunst des Lachens mit dem Salzburger Schauspieler Christian Sattlecker und ein literarischer Exkurs zu den Höllenqualen aus Dantes „Göttlicher Komödie“, interpretiert von Altmeister Helmut Ruge und dem musikalischen MotzArt-Mitglied Gerhard Laber. Den Schlusspunkt setzen der Poetry-Slam-Philosoph Marc-Uwe Kling und sein Alter Ego, das kommunistische Känguru. Letzterer wird sein neues Programm sogar zwei Mal an einem Tag spielen.
Und nach dem Schluss folgt ein Epilog, der eigentlich mit dem 31. MotzArt Festival nichts zu tun hat: Georg Schramm beendet 2013 seine Karriere als Kabarettist und begibt sich auf eine exklusive Abschiedstour. Zwei Tage nach dem Festival gibt es ein letztes Gastspiel in der ARGEkultur von dem Mann, der insgesamt drei Mal das MotzArt Festival mit seiner grandiosen Präsenz als Kabarettist bestimmt hat. Es wird ein fürchterlicher und guter Abschied.
Unser Foyer wird beim kommenden Festival dem österreichischen Schriftsteller und Kulturphilosophen Egon Friedell gewidmet sein. In einer Ausstellung des Österreichischen Kabarettarchivs beleuchten Iris Fink und Hans Veigl Fridells Schaffen als Satiriker und Kabarettist.
„Die neuen Gedanken kommen fast immer nur von Außenseitern. Der Fachmann, auch der geistig überlegenste, steht immer zu sehr in seinem Berufskreise, er ist daher fast nie in der Lage, eine wirkliche Revolution hervorzurufen: er kennt die Tradition zu genau und hat, ob er will oder nicht, zu viel Respekt vor ihr.“ Egon Friedell
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Festival mit hoffentlich vielen respektlosen neuen Gedanken. Markus Grüner-Musil
Mitwirkende 1983-1995 / 2004-2012