Das Konzept eines Produktionshauses, wie es die ARGEkultur in den letzten Jahren verwirklicht hat, ist faszinierend und einzigartig in Salzburg. Mit großer Neugierde suchen wir nach Feldern jenseits formaler Grenzen, jenseits des gewohnten Kulturschaffens, mit starkem politischen Bewusstsein wählen wir Themen und Inhalte gemeinsam mit KünstlerInnen und AktivistInnen. Doch ein weiterer Aspekt gibt diesem Konzept noch eine präzisere Richtung: das Bekenntnis, regionale Produzentin zu sein.
Der Standort Salzburg gilt nicht als Metropole des zeitgenössischen Kunst- und Kulturschaffens. Zu Recht, denn Salzburg ist Provinz, eine provinzielle Stadt in einer provinziellen Region – auch im Sommer. In dieser Hinsicht ist Salzburg vergleichbar mit vielen anderen Regionen in Europa, die sich seit vielen Generationen auf ein wesentliches strukturelles Standbein, in diesem Fall den Tourismus, verlassen haben.
Zentrum der Kulisse ist eine pittoreske Kleinstadt, eingebettet in eine Bilderbuchlandschaft. Die spezifischen Aspekte der touristischen Attraktivität sind die barocke Altstadt, The Sound of Music, Mozart und die Salzburger Festspiele.
Wenn jedoch das Umfeld für ein neues, offenes, zeitgenössisches künstlerisches Schaffen idealtypisch beschrieben wird, so findet sich dieses meist in den urbanen Ballungsräumen. Mit dem Begriff der Urbanität werden heute Phänomene benannt, die alle Teil jener großen Emanzipationserzählung sind, welche seit den siebziger Jahren Domäne eines linken Diskurses ist: Gleichberechtigung, Pluralität, Individualismus, Hedonismus, flexible Familienbilder, Migration, multikulturelle Identitäten und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Aus diesem Umfeld heraus, in einer selbst mitgestalteten und freien Gesellschaft, mögen alle Voraussetzungen für eine hohe Produktivität modernen Kunstschaffens gegeben sein. Doch ob ein Ort ein geeigneter Kulturproduktionsort ist, ist nicht nur an diesen Parametern festzumachen. Urbane Ballungsräume sind zweifelsfrei mit einer hohen Vielfalt an Angeboten, einer großen kreativen Dichte und einem wesentlich aufgeschlosseneren Publikum ausgestattet als Salzburg.
Dennoch kann ein guter Ort für die Entstehung von Kunst auch ein Ort sein, der nicht den Kriterien einer echten Großstadt entspricht, solange es dort Möglichkeiten einer produktiven Reibung gibt. Der Generationenkonflikt war einmal die Reibefläche, an der Kunst und Kultur sich erneuerten. Heute besteht ihre Chance darin, sich als Gegengewicht zu einem ökonomisierten Alltag zu positionieeditorial ren, welcher von der profitorientierten Effizienz von Arbeit und Konsumfreudigkeit dominiert wird.
Hier ist der Standort Salzburg mit den allerbesten Voraussetzungen ausgestattet, und Kultur spielt eine überragende Rolle. Die wirtschaftliche Verwertung von Kunst und Hochkultur wird im Übermaß betrieben, sie ist sogar der wesentliche Bestandteil der Identität der Region. Sie gilt als gesellschaftliches Bindemittel, als Teil eine Standortattraktivität für mögliche Niederlassungen von Konzernzentralen, als „besserer und wertvollerer“ Konsum. Gleichzeitig ist der regionale wie internationale Kunst- und Kulturbetrieb ein globaler, gut funktionierender Markt mit enormer wirtschaftlicher Wertschöpfung.
Anlässlich des zehnten Hausgeburtstag zum Neubau der ARGEkultur haben wir 2015 eine Jubiläumsbroschüre zum Produktionshaus herausgegeben. Diese findet sich hier zum Download.
Gemälde und Installationen sind eine gute Wertanlage und Prestigeobjekte für ängstliche Millionäre, Jazz- und Rockkonzerte sind durchkommerzialisierte Massenprodukte mit austauschbaren Line-ups und Opernstars sind hübsch gestylte Reproduktionsund StimmakrobatInnen und damit Teil einer globalen Elite, der das Erhabene und die Tradition wichtiger sind als das Hier und Heute.
Kunst und Kultur entwickelt sich aber auch abseits dieser schablonenhaften Formen, und Regionalität ist dann als Chance zu verstehen, um sich dieser marktorientierten Steuerung zu entziehen.
Was zeichnet nun die Arbeit als regionale Produzentin aus?
Gemeinsam mit KünstlerInnen bewegen und begegnen wir uns an einem gemeinsamen Lebens-, Arbeits- und Aufführungsort, regionale politische Themen können daher unmittelbar und konkret in die Arbeitsprozesse einfließen. Die künstlerischen Projekte begreifen sich als Teil eines aktiven Gemeinwesens, auch gegen lokale politische Strömungen, wie sie in Salzburg besonders präsent sind; die Zusammenarbeit wird oftmals getragen von persönlicher und institutioneller Solidarität. Lokale Identität und Glaubwürdigkeit erzeugen überregionale Öffentlichkeit und Wirksamkeit. Und schließlich, ganz einfach: Regionale Produktionsstrukturen schaffen Zeit.
Regionale Produktion steht nicht im Widerspruch zu einer gesellschaftspolitischen Sichtweise, die von globalen Entwicklungen geprägt wird, sie verweigert sich nicht dem übergreifenden kulturellen Diskurs.
Regionalität bedeutet für ein zeitgenössisches Produktionshaus wie die ARGEkultur nicht die Rückbesinnung auf traditionelle Werte, das Wiederentdecken alter Kulturtechniken, das Verklären der Vergangenheit. Sie bedeutet für uns vielmehr die Infragestellung dieser Entwicklungen, die konkrete und unmittelbare Auseinandersetzung mit und gegen eine konservative Werthaltung, wie sie in einer provinziellen Region wie Salzburg dominant ist. Regionalität in diesem Sinne bedeutet für viele KünstlerInnen und BesucherInnen, Teil eines produktiven Korrektivs zu sein, das sich selbstbewusst und selbstkritisch über die letzten zehn Jahre entwickelt hat.
Markus Grüner-Musil, Künstlerische Leitung
Koproduktion mit Petra Schönwald.
Eine Koproduktion mit Iris Heitzinger (A) und Françoise Boillat (CH).
Eine Koproduktion mit der ARGEkultur. Uraufführung. Regie: Ed. Hauswirth. Im Rahmen des Open Mind Festival 2017 Common People. Kollektive für Individuen
(09.–19.11.2017)
Eine Koproduktion von bodi end sole und ARGEkultur.
Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur.
Koproduktion von cieLaroque/helene weinzierl und ARGEkultur.
Eine Produktion des aktionstheater ensembles in Koproduktion mit der ARGEkultur. Im Rahmen des Open Mind Festival 2016 „AUSweg. Das wesentliche NEIN.“ (10.–20.11.2016)
Eine Koproduktion von theater.direkt und ARGEkultur.
Taschenopernfestival: Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur in Zusammenarbeit mit dem oenm.
Eine Koproduktion von editta braun company, ARGEkultur Salzburg, KosmosTheater Wien, Posthof Linz und manipulate Festival Edinburgh.
Eine Koproduktion von gold extra und ARGEkultur.
Im Rahmen des Open Mind Festival 2016 „AUSweg. Das wesentliche NEIN.“ (10.–20.11.2016)
Eine Produktion der ARGEkultur.
Im Rahmen des Open Mind Festival 2016 „AUSweg. Das wesentliche NEIN.“ (10.–20.11.2016)
In Koproduktion mit der ARGEkultur. Im Rahmen des basics Festivals 2014 elite. dagegen und dabei
Ein Fotoprojekt von Straßenzeitung Apropos, Friedensbüro Salzburg und ARGEkultur.
Atempo Circ in Koproduktion mit Festival Escena Poblenou, Festival Pisteurs d' Etoiles, Pyrénées de Cirque, ARGEkultur, Oficina de Support a la Iniciativa Cultural (OSIC), La Central Del Circ, Zavod Celeia Celje und JSKD – Javni Sklad Republike Slovenije za Kulturne Dejavnosti.
Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur.
Koproduktion von Theater im Bahnhof und ARGEkultur. Im Rahmen des Open Mind Festival 2014 „erfolgreich erfolglos“ (13.-23.11.2014)
In Koproduktion mit der ARGEkultur.
Koproduktion von theater.direkt und ARGEkultur.
Taschenopernfestival: Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur in Kooperation mit dem oenm.
Koproduktion von o r t s z e i t und ARGEkultur. Im Rahmen des Open Mind Festivals 2013 „Befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein“ (14.-23.11.2013)
Koproduktion von editta braun company und ARGEkultur.
In Koproduktion mit der ARGEkultur im Rahmen des basics festivals 2012 autopilot : intuition
.
Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur in Kooperation mit dem Department of English and American Studies der Universität Salzburg.
cieLaroque/helene weinzierl in Koproduktion mit der ARGEkutlur.
In Koproduktion mit der ARGEkultur.
Eine Produktion der Garage X in Koproduktion mit der ARGEkultur Salzburg. Im Rahmen des Open Mind Festivals 2012 „überLeben“ (15.-25.11.2012)
Eine Koproduktion der Fliegenden Volksbühne Frankfurt mit dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt und der ARGEkultur.
Eine Koproduktion von studio west und ARGEkultur.
Taschenopernfestival 2011: Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur in Zusammenarbeit mit dem oenm
Eine Koproduktion der editta braun company und der ARGEkultur
Von und mit Julius Deutschbauer in Koproduktion mit der ARGEkultur Salzburg. Im Rahmen des Open Mind Festivals 2011 Frei von Schuld(en)
(10.-19.11.2011)
Ein reader des basics festival 2010 pe part
The guinea pig collective in Koproduktion mit der ARGEkultur. Uraufführung. Im Rahmen des basics festival 2010 pe part
Ein area Projekt. Produktion der ARGEkultur Salzburg in Kooperation mit Schmiede Hallein. Im Rahmen des Open Mind Festivals 2010 HIDE OR SEEK
(11.-20.11.2010)
Produktion der ARGEkultur in Kooperation mit dem Caritas Flüchtlingshaus und dem SOS Clearing-House Salzburg. Im Rahmen des Open Mind Festivals 2010 HIDE OR SEEK
(11.-20.11.2010)
Eine stART Produktion von oenm und ARGEkultur.
Eine stART Produktion von oenm und ARGEkultur.
Eine Koproduktion von editta braun company und ARGEkultur.
Taschenopernfestival 2009: Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur.
Eine Koproduktion von depart und ARGEkultur. Im Rahmen des Open Mind Festivals 2009 Angst Macht dumm!
(12.-22.11.2009)
Eine Eigenproduktion der ARGEkultur. Im Rahmen des Open Mind Festivals 2009 Angst Macht dumm!
(12.-22.11.2009)
Eine Koproduktion von gold extra und ARGEkultur.
Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur.
Eine stART-Produktion von oenm und ARGEkultur.
cieLaroque/Helene Weinzierl in Koproduktion mit der ARGEkultur.
Spy Collective in Koproduktion mit der ARGEkultur.
Eine Produktion der ARGEkultur im Rahmen des Festivals guerilla convention '08
Eine Produktion der ARGEkultur.
The Spy Collective in Koproduktion mit der ARGEkultur.
Eine Aufführung des Salzburger Tourneetheaters in Koproduktion mit der ARGEkultur.
Eine Produktion der ARGEkultur.
Koproduktion von Klang21, ARGEkultur, TangoinSalzburg und Amphiteatrum Salzburg.
Eine Produktion der ARGEkultur.
Eine Produktion der ARGEkultur im Rahmen des basics festivals 2006
Eine nie stattgefundene Produktion der ARGEkultur.
Eine Produktion der ARGEkultur.
Eine Produktion der ARGEkultur.
depart und senselabor in Koproduktion mit der ARGEkultur
Eine Koproduktion von Klang21 und ARGEkultur in Zusammenarbeit mit der Societa Dante Alighieri.
Eine Produktion der ARGEkultur.
Ein Produktionsauftrag von ARGEkultur, Kultur:Stadt und Land Salzburg an depart.